Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Erinnerung an die Schwestern von Reute
Seit 1863 wirken die Franziskanerinnen von Reute im St.-Elisabethen-Klinikum – Collage würdigt ihren Einsatz
RAVENSBURG (sz) - Eine Collage erinnert künftig an das Wirken der Franziskanerinnen von Reute im St.Elisabethen-Klinikum (EK) und seinen Vorgängereinrichtungen in Ravensburg. Das Wirken der Schwestern, das der Ravensburger Künstler Peter Funk in historischen Bildern in seinem Werk darstellt, geht zurück bis ins Jahr 1863. Darin sehen Landrat Harald Sievers und OSK-Geschäftsführer Oliver Adolph auch eine der Linien der Tradition des neu erbauten Klinikums unserer Tage, heißt es in einer Pressemitteilung der Oberschwabenkliniken (OSK).
„Das St.-Elisabethen-Klinikum ist ein modernes, aber kein geschichtsloses Haus“, betonte der Landrat bei der Übergabe des Werkes. An das Wirken und die Verdienste des Ordens zu erinnern, sei ihm ein „sehr sympathisches Anliegen“gewesen. Mit dem EK hätten die Schwestern Geschichte in der Stadt und in der
Region geschrieben. Mit der Entscheidung im Jahre 1981, das Klinikum zu einem Haus der Zentralversorgung auszubauen, seien die Weichen für die heutige Bedeutung des EK gestellt worden.
Eine Zäsur bedeutete das Jahr 2011. Die letzte Schwester, die nicht im Seelsorgedienst tätig war, trat in den Ruhestand. Umso dankbarer seien Landkreis und OSK, dass bis zum heutigen Tage zwei Ordensschwestern dem vierköpfigen Seelsorgeteam des EK angehören. 1863, noch vor Gründung des Klosters Reute, seien die ersten Franziskanerinnen nach Ravensburg gekommen. Sie haben das Josefshaus betrieben und später auch das erste Ravensburger Kinderkrankenhaus in der Kapuzinerstraße.
Viele Möglichkeiten hätte es gegeben, an das Wirken der Schwestern zu erinnern. Entschieden hat man sich für eine Collage von Peter
Funk. „Das Kunstwerk hat eine große Nähe zur Wirklichkeit“, beschrieb Funk seine Arbeit. Die Flächen sollten in ihrer Anordnung bewusst Spannung erzeugen, als Gesamtes dann aber auch wieder Ruhe ausstrahlen. Die Erinnerungscollage wird an der Betonwand gegenüber der Kapelle angebracht. Die Farbe des speziell behandelten Hintergrunds soll mit dem hellen Stein der Kapelle und dem grauen Beton korrespondieren, erläuterte Funk.
Für die Franziskanerinnen von Reute brachte Generalvikarin Schwester Walburga M. Scheibel die Freude zum Ausdruck. „Unsere Gründung 1901 war Ausdruck und Umsetzung des franziskanischen Auftrags, Gott in der leidenden Menschheit zu dienen“, sagt Schwester Walburga. Für Menschen in Not da zu sein, sei bis heute Auftrag der Schwestern, auch wenn die Gemeinschaft wesentlich kleiner geworden sei „und wir manches auch lassen müssen“. In Dankbarkeit erinnerte die Generalvikarin an alle, die sich im EK mit allen Kräften für die kranken Menschen eingesetzt oder Kindern ins Leben geholfen haben.