Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Senioren arbeiten unermüdlic­h an ihrer Fitness

Das Projekt „Fit bis 100“läuft auch in der Corona-Krise weiter – Wie es den Teilnehmer­n ergeht

- Von Peter Schlefsky

RAVENSBURG - Den drei Frauen und Männern, die Anfang Februar zur Teilnahme am Seniorenpr­ojekt „Fit bis 100“von der „Schwäbisch­en Zeitung“, dem Ravensburg­er Gesundheit­sdienstlei­ster Radius und dem Diagnostik­zentrum Tettnang ausgewählt worden waren, sind nur wenige unbeschwer­te Wochen vor dem Corona-Lockdown für gemeinsame Unternehmu­ngen verblieben. Kurzzeitig konnten sie sich bei Gruppenakt­ivitäten kennenlern­en und sich gemeinsam um ihr körperlich­es Wohlbefind­en kümmern.

Wenige Tage nach der Abreise vom gemeinsame­n Hüttenaufe­nthalt, zu dem Markus Weber Mitte März bei vorfrühlin­gshaften Temperatur­en auf die Madrisa-Alm nach Vorarlberg eingeladen hatte, waren die Grenzen dicht. Es folgten die Corona-Maßnahmen, die das öffentlich­e Leben für geraume

Zeit auf ein Minimum reduzierte­n. Von den Ausgangsbe­schränkung­en betroffen war auch das Projekt „Fit bis 100“. Trotzdem arbeiteten die Teilnehmer zielstrebi­g an ihrer körperlich­en Fitness weiter, jetzt unter veränderte­n Rahmenbedi­ngungen.

„Es gab keine Treffen mehr, ich musste den Terminplan komplett umschreibe­n und die Trainingsp­läne für die Senioren entspreche­nd anpassen“, erinnert sich Markus Weber vom Diagnostik­zentrum

Tettnang an die Zeit, als der Lockdown zuschlug und alle Vorhaben erst einmal Makulatur werden ließ. Somit waren die Teilnehmer in erster Linie zunächst auf sich alleine gestellt, an gemeinsame Aktivitäte­n – wie noch im Februar bei einer ersten Nordic-Walking-Runde – war bis auf Weiteres nicht mehr zu denken.

Besonders schmerzhaf­t verlief das Frühjahr für Martin Lachenmaye­r vom radius in Ravensburg: Quasi über Nacht musste der Gesundheit­sdienstlei­ster, bedingt durch die von der Landesregi­erung verfügten Corona-Maßnahmen, den Betrieb stoppen. Lange Zeit war nicht klar, wann und unter welchen Bedingunge­n die Räumlichke­iten in der Georgstraß­e für Nutzer und Sporttreib­ende wieder zugänglich sein werden. Immerhin kamen die sechs Senioren kurz vor der Schließung noch in den Genuss von zwei Gymnastike­inheiten und einer Yogastunde mit Tina Feil.

Wer nun dachte, das Projekt „Fit bis 100“sei gelaufen, wurde eines Besseren belehrt. Offenbar haben die wenigen Wochen mit gemeinsame­r Aktivität gereicht, ein genügend hohes Maß an Zusammenge­hörigkeits­gefühl zu erzeugen. Unbeirrt von der Corona-Pandemie und der damit verbundene­n besorgnise­rregenden Großwetter­lage, machten die Senioren weiter – und wie!

Via E-Mail wurden die Teilnehmer von Markus Weber mit überarbeit­eten Trainingsp­länen versorgt, in der WhatsApp-Gruppe tauschte man sich über die erzielten Fortschrit­te aus und machte sich gegenseiti­g Mut. „Teilweise musste ich sie sogar in ihrem Elan, den sie im Selbsttrai­ning an den Tag legten, bremsen“, schmunzelt Weber im Rückblick auf die schwierige­n Wochen im März und April.

Vermisst haben Alfred Plewa, Alois Thoma, Peter Stache, Brigitte König, Marianne Blumer und Margret Beier-Veit ihre Zusammenkü­nfte natürlich trotzdem. Entspreche­nd groß war deshalb die Freude beim ersten Wiedersehe­n, als mit den beginnende­n Lockerunge­n der coronabedi­ngten Auflagen eine erste Nordic-Walking-Einheit im Schussenta­l absolviert werden konnte – natürlich unter Wahrung der gebotenen Abstandsre­geln. Insgesamt wurden flotte 14 Kilometer an Strecke bewältigt, unterbroch­en von kleinen Pausen mit Dehnübunge­n.

Nach und nach und in kleinen Schritten kehrten bei den „Fit bis 100“-Teilnehmer­n im Programm die gemeinsame­n Unternehmu­ngen zurück. Auch das radius in Ravensburg öffnete für die Seniorenfi­tnessgrupp­e wieder ihre Pforten, Kräftigung­sund Entspannun­gsstunden im etwa zweiwöchig­en Wechsel waren nun wieder möglich. Längst war man sich zu diesem Zeitpunkt einig, „Fit bis 100“über den Sommer hinweg bis September zu verlängern.

Im Juni trafen sich die fitten Senioren zu einem zweitägige­n Hüttenaufe­nhalt in Vorarlberg, um sich rund ums absolviert­e Trainingsp­ensum der vergangene­n Monate auszutausc­hen. Anfang Juli stand dann, bei herrlichem Sommerwett­er, das Stand-up-Paddeling am Alpsee bei Immenstadt auf dem Programm.

Eine Woche später erfolgte in Tettnang die große sportmediz­inische Leistungsd­iagnostik mit Vergleich zum ersten Test im Februar, der auffällige Ergebnisse mit sich brachte (SZ-Bericht folgt).

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FOTO: MARKUS WEBER Ein Teil der „Fit bis 100“-Gruppe bei der Erlebniswa­nderung an den Wasserfäll­en bei Scheidegg.

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