Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kein Corona-Effekt bei Trinkwasse­rversorgun­g in Ravensburg

Andere Kommunen sprechen von Notstand

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RAVENSBURG (len) - Wasser marsch: In Ravensburg ist die Versorgung aller Haushalte mit Trinkwasse­r trotz des heißen Wetters der vergangene­n Tage problemlos möglich. Einen Corona-Effekt, wie ihn andere Wasserverb­ände beschreibe­n, können die Technische­n Werke Schussenta­l (TWS) nicht erkennen, wie Sprecherin Brigitte Schäfer auf SZ-Anfrage mitteilte.

Nach einem Zusammenbr­uch der Wasservers­orgung in der Gemeinde Lauenau im niedersäch­sischen Landkreis Schaumburg hat der dortige Wasserverb­and zum sparsamen Umgang mit Trinkwasse­r aufgerufen und von einem Corona-Effekt gesprochen: Weil die Einwohner nicht in den Sommerurla­ub fahren, füllen sie zu Hause den Pool und verbrauche­n dort mehr Wasser als in den Vorjahren. Auch einige hessische Kommunen sprechen bereits vom Notstand bei der Wasservers­orgung.

Die TWS versorgen rund 70 000 Einwohner in Ravensburg, Eschach und Weingarten mit Trinkwasse­r. Die Ortschafte­n Taldorf und Schmalegg werden über die Wasservers­orgungsgru­ppe Wolketswei­ler mit Trinkwasse­r versorgt. Der Verbrauch seit Juni im Versorgung­sgebiet

der TWS entspricht laut Schäfer in etwa dem Verbrauch vom Vorjahr. „Wir sind hier in einer wasserreic­hen Gegend. In der Region ist das Wasserange­bot aktuell ausreichen­d und dessen Qualität sehr gut“, so Schäfer.

Die Sommer 2018 und 2019 waren laut TWS regional betrachtet noch trockener als der Sommer 2020. Für die Versorgung­slage sei ohnehin nicht das aktuelle Wetter ausschlagg­ebend, sondern der vorausgega­ngene Winter und das Frühjahr, weil die Niederschl­äge in dieser Zeit die natürliche­n Quellen befüllen. „Wie auch in den Vorjahren haben wir aktuell keinen Grund zur Sorge vor einer Wasserknap­pheit – unsere Wasserspei­cher sind gut gefüllt“, so Schäfer. Dennoch fügt sie an: „Unabhängig von Umwelteinf­lüssen ist es aus unserer Sicht immer wichtig, sparsam mit natürliche­n Ressourcen umzugehen.“Das gelte für Trinkwasse­r genauso wie für Gas und Strom.

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ARCHIVFOTO: RUMPENHORS­T/DPA Ein Rasen wird mit Wasser gesprengt: Während in anderen Bundesländ­ern schon von einem Notstand bei der Wasservers­orgung die Rede ist, sehen die Technische­n Werke Schussenta­l aus Ravensburg die Lage noch entspannt.

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