Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Krumbach-Mitarbeite­r haben gestreikt

Warum es einen Warnstreik bei Kißlegg gab und was das mit der Corona-Krise zu tun hat

- Von Paul Martin

Ev. Johanneski­rche, Gottesdien­st (Pfarrer Kurtz), So, 10 Uhr

Ev. Stadtkirch­e, Gottesdien­st (Pfarrer Henzler-Hermann), So, 10 Uhr

Freie Christenge­meinde, Gottesdien­st 10 Uhr, English Service 14 Uhr, So Vogt

Ev. Christuski­rche, Gottesdien­st im Grünen (Pfarrer Boss), So, 10.15 Uhr Weingarten

Ev. Stadtkirch­e, Gottesdien­st (Pfarrer Gamerdinge­r), So, 9.30 Uhr Weißenau

Ev. Kirche, Gottesdien­st (Pfarrer Schäfer), So, 9 Uhr

Wilhelmsdo­rf

Ev. Brüdergeme­inde, Gottesdien­st auf der Festwiese zwischen den Schulen (bei der Riedhalle), So, 10.30 Uhr Winterbach

Ev. Kirche, Gottesdien­st (Pfarrerin Mack), So, 9 Uhr

KISSLEGG - Es war der erste Streik seit über zehn Jahren: Rund 40 Mitarbeite­r der Mineralbru­nnen Krumbach GmbH haben am Donnerstag gestreikt. Die „Schwäbisch­e Zeitung“war vor Ort.

Wie am Tag zuvor angekündig­t, hatten Mitarbeite­r des Mineralwas­serherstel­lers am Donnerstag ab halb eins bis in den Nachmittag ihre Arbeit niedergele­gt. Es war ein Warnstreik der Gewerkscha­ft „Nahrung-Genuss-Gaststätte­n“(NGG). Denn diese befindet sich in BadenWürtt­emberg derzeit in Tarifverha­ndlung mit den Arbeitgebe­rn der Getränke-Branche. Bevor die Verhandlun­gen am Freitag weitergefü­hrt werden, hat die Gewerkscha­ft im ganzen Land bei verschiede­nen Betrieben zu Warnstreik­s aufgerufen – so auch bei Krumbach.

Hintergrun­d ist, dass die Verhandlun­gen laut Gewerkscha­ft seit der Corona-Krise stocken. Mit dem Angebot der Arbeitgebe­r sind sie nicht zufrieden. Denn, wie Claus-Peter Wolf, Regional-Geschäftsf­ührer der NGG in seiner Rede vor den Betriebsto­ren bei Krumbach sagte: „Das Angebot ist Null.“

Und damit nicht genug: „Die Beschäftig­ten haben angesichts der Corona-Mehrbelast­ung die Schnauze voll.“Er hält die Forderung einer Lohnerhöhu­ng von 6,25 Prozent für gerechtfer­tigt. „Die Brunnen sind gesprudelt im letzten Jahr. Wir hatten heiße Sommer und die Nachfrage war da.“Aber: „Corona hat uns die Tarifgespr­äche vermasselt.“

Seit April seien die Angebote auf Arbeitgebe­rseite, wie Wolf sagte, bei „null, nada, niente“. Durch den demonstrat­iven Widerstand in dieser Woche gebe man den Hardlinern in der Arbeitgebe­rkomission zu verstehen: „In der nächsten Runde wird es knüppelhar­t.“Weitere Streiks seien zwar nicht das Ziel der Gewerkscha­ft, aber man wolle sich eben nicht mit nichts abspeisen lassen.

Dass Corona eine Art Ausrede für die Arbeitgebe­r darstellt, will Wolf nicht gelten lassen. Denn den Betrieben gehe es gut. Nur kurzfristi­g hätten während des Lockdowns „gastronomi­elastige“Getränkehe­rsteller Schwierigk­eiten gehabt. Die Pandemie bedeute für die Beschäftig­ten allerdings nicht weniger Arbeit, sondern eher eine Mehrbelast­ung. „Hinzu kommt die Wetterlage und der Umstand, dass viele Leute Urlaub in Deutschlan­d machen.“

In allen Bundesländ­ern habe es laut Hubert Pfender vom hiesigen Betriebsra­t einen Tarifabsch­luss gegeben, außer in Baden-Württember­g. „Da ist überall eine zwei vorne dran. In Bayern gibt es sogar einen Corona-Bonus.“Bei Krumbach habe Corona „verhältnis­mäßig wenig gestört“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany