Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Demokratie-Oscar für Donald Trump

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die Großtaten der ganz Großen dieser Welt werden oft verkannt. Die großartige Schauspiel­erin Scarlett Johannson zum Beispiel hat trotz vieler Nominierun­gen noch nie den Oscar bekommen. Damit ist Johannson der Donald Trump des Films. Denn auch die oscarreife Arbeit des US-Präsidente­n wird laufend verkannt. Gerade hat der großartigs­te Amerikagro­ßmacher aller Zeiten dem Nahen Osten im Alleingang Frieden beschert – und was macht Angela Merkel? Sie schweigt, empört sich AfD-Menschenre­chtler Jürgen Braun. Einem

Obama hätte die Kanzlerin längst „entzückt zu Füßen“gelegen, vermutet Braun und fordert den Polit-Oscar für den Präsidente­n. Trump soll den Friedensno­belpreis kriegen.

Für den wurde er mehrfach nominiert, so 2018 für die bombenmäßi­ge Annäherung der USA an Nordkorea. Doch obwohl beide Länder seither nicht einen winzigen Atomkrieg geführt haben, ging Trump leer aus.

Brauns Idee ist natürlich Unsinn, denn die Kostüme unserer Kanzlerin sind für ein Sich-zu-Füßen-Werfen schlicht zu unpraktisc­h, weshalb sie dies generell vermeidet. Da das Nobelpreis­komitee

zudem AfD-Menschenre­chtler bislang immer rechts liegen ließ, dürfte Trump trotz Brauns Einsatz erneut leer ausgehen.

Der lässt sich davon aber nicht beirren: Trump will die Briefwahl in den USA abschaffen und den schwer belasteten Postboten so das Leben leichter machen. Gerüchten zufolge soll er dafür den Lukaschenk­o-Preis für kreative Wahlbeglei­tung erhalten. Es wäre eine überfällig­e Ehre – in Nordkorea gilt der Preis als Oscar großer Staatsmänn­er. (klw)

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FOTO: DPA Medaille des Friedensno­belpreises: Ist der Preis Trump würdig?

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