Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Damit wird die Sachebene verlassen
Zum Leitartikel „Ideologiefrei bewerten“(8.8.):
In dem Artikel unterstützt die Autorin die Gentechnik, da Hunderte von Wissenschaftlern diese unterstützen. Wie viele sind dagegen und sehen Gefahren? Ist das nicht schon eine klare Bewertung? Allein, dass eine unabhängige Forschungseinrichtung wie das Max-Planck-Institut selber zugibt, dass diese Technik nach 30 Jahren Forschung nicht verstanden wird, lässt eine „ideologiefreie“Bewertung, wie die Autorin sie beschreibt, schwer zu. Desweiteren wirkt der Artikel als direkte Unterstützung von Minister Hauk, der den Unterschied von Gentechnik und Züchtung nicht verstanden hat und den Käufern die Freiheit der Wahl verhindern möchte. Dies ist ja nicht die erste „Entmündigung der Bürger“, vergleiche Pestizidreport 2018.
Ist die Ausrichtung der Forschung und deren Fragestellungen im Moment nicht hauptsächlich darauf ausgerichtet, die Vorteile zu erforschen? Wie sieht es mit den Nachteilen aus? Dazu sollte man die Jahre später erkannten Folgen der Pestizidnutzung im Hinterkopf behalten, mit deren Folgen wir im Moment kämpfen und dies noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte! Trotz zweifelhaftem Nutzen und massiven Gefahren wurde Glyphosat aus wirtschaftlichen Gründen weiter zugelassen, trotz großer Ablehnung in der Bevölkerung. Ich als Konsument möchte wissen, was in meinen Lebensmitteln drin ist. Ich bin auch für die Kennzeichnungspflicht, wenn Lebensmittel mit Glyphosat behandelt sind. Als Imker sehe ich das besonders kritisch: Dass Glyphosat von den Feldern im Honig landen kann, ist heute schon bewiesen, Bio-Imker konnten ihren Honig danach nicht mehr als Bio verkaufen. Das wäre durch genveränderte Pflanzen genau so möglich.
Dass diese Diskussion und einige Positionen mit der Wahl verknüpft werden, wie auch in dem Artikel, macht mich traurig! Mit dieser Aussage wird die Sachebene und die ideologiefreie Zone leider verlassen!
Weingarten
Schmerz ist zu verstehen
Zu „Koranverse vom Präsidenten“(25.7.):
Ja, Ankara und Herr Erdogan verabschieden sich endgültig von Europa. Der mächtige Sakralbau war 1000 Jahre das Symbol der östlichen Christenheit. Erdogan fühlt sich wohl als neuer Kalif! Er möchte nicht nur politischer Alleinherrscher von über 84 Millionen Türken sein, sondern auch Hoffnungsträger für die islamistischen Massen. Es wiederholt sich die Geschichte. 567 Jahre nach Mehmet II. wird die Hagia Sophia wieder eine Moschee. Deshalb ist auch der Schmerz zu verstehen, den die Orthodoxen dadurch erleiden. Schön, dass sich auch Papst Franziskus dazu gemeldet hat. Die EU-Mitgliedschaft rückt in sehr weite Ferne.
Mittelbiberach
Radikale Haltung zur Abtreibung Zu „Bidens Kämpferin“(13.8.):
Sie schreiben viel und ausführlich über sie, was mich aber wundert, ist, warum nichts davon erwähnt wird, dass Kamala Harris eine radikale Abtreibungsbefürworterin ist, die sich sogar für die Tötung ungeborener Kinder bis zur Geburt einsetzt. Es gibt Gründe wie diese, warum viele Christen in den USA den „bösen“Donald Trump gewählt haben, dieser ist nämlich ganz und gar ProLife. Ich wüsste wirklich gern, warum dieser Punkt in den Medien nie thematisiert wird. Es gibt noch Christen (und nicht wenige, siehe USA), für die gerade die Haltung zum Thema Abtreibung ausschlaggebend für die Wahl eines Präsidenten oder Politikers ist!
Oberkochen
Unkluges Verhalten
Zu „Beschwerdeflut bei Flugtickets“(10.8.):
Das Verhalten der Lufthansa hinsichtlich der Rückerstattungen bei Flugtickets ist nicht nur ungesetzlich, sondern auch unklug. So mancher Fluggast, der bisher vielleicht wegen des oft unseriösen Tarifgebarens der Billigflieger von Reisen mit diesen Abstand genommen hat, wird sich beim nächsten Urlaub überlegen, ob und welche Vorteile ein Flug mit Lufthansa überhaupt noch bietet.
Lindau
Unbelehrbare in der Corona-Krise Zu den Demonstrationen der Gegner von Corona-Maßnahmen:
Es gibt in der Corona-Krise Unbelehrbare, die die Wahrheit nicht wahrhaben wollen. Lieber glauben sie den Verschwörungsbotschaften als dem gesunden Menschenverstand. So erheben sie sich auf Demonstrationen gegen Hygienemaßnahmen in der Corona-Seuche, und argwöhnen, die Gefahren seien übertrieben.
Sie behaupten, das Virus könne ihnen nichts anhaben. Die medizinische Hygiene wird als Schikane betrachtet, gegen die man sich auflehnen müsste. Das sind Menschen, die die Wahrheit nicht wahrhaben wollen, und lieber Verschwörungsbotschaften nachlaufen. Solche Minderheiten haben schon öfters Unheil über Viele gebracht. Nicht nur bei Epidemien, auch bei politischen Seuchen.
Erbach