Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hunderte Rössle für die Fasnet
Es hört sich ziemlich optimistisch an, was die Plätzler da diese Woche verkündet haben. Die Fasnet 2021 soll stattfinden – trotz Corona. Was für den ein oder anderen doch recht abwegig klingen mag, kommt eigentlich gar nicht so überraschend. Denn die Narren sind ja bestens ausgestattet.
Über Masken brauchen wir wohl kaum sprechen. Die sind im Überfluss vorhanden. Hinzu kommen Häser und Verkleidungen, die als Schutzkleidung vielleicht gerade so durchgehen. Zugegeben: Das sieht dann etwas komisch aus und reicht natürlich als Schutzmaßnahme nicht aus. Daher muss jeder Plätzler sich recht bald an die Nähmaschine setzen oder in die Werkstatt stellen.
Denn um wirklich dauerhaft den Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten zu können, braucht jeder Narr ein Rössle mit einem Durchmesser von mindestens drei Meter plus den eigenen Bauchdurchmesser. Das muss man sich dann nur um den Bauch schnallen – und schon muss man nicht mehr permanent an die Abstandsregel halten. Im Zweifel knallen die jeweiligen Rössle dann einfach aneinander. Der Abstand wird so garantiert eingehalten.
Einzig das mit dem Schunkeln könnte problematisch werden. Aber auch hier gibt es schon gute Ansätze: Wer darauf nicht verzichten will, sollte sein Rössle einfach doppelt so groß planen. Also sechs Meter plus Bauchdurchmesser. Und fertig ist das närrische – und natürlich nicht ernst gemeinte – Hygienekonzept.