Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wehrlein fährt 2021 für Porsche
Der Worndorfer bleibt in der Formel E und ersetzt Neel Jani
WORNDORF - Die große Überraschung war es nicht mehr, was Porsche Freitagfrüh kommunizierte: Pascal Wehrlein wird in der kommenden Formel-E-Saison für den Stuttgarter Automobilhersteller fahren. Der 25Jährige bildet mit André Lotterer die Fahrerpaarung für Saison 7 und ersetzt in dieser Funktion Neel Jani. „Es ist eine große Ehre für mich, für Porsche in der Formel-E-Weltmeisterschaft 2020/2021 an den Start zu gehen“, sagt der Worndorfer und fügt an: „Ich habe schon immer die einzigartige Motorsport-Historie der Marke verfolgt. Mein Respekt vor der legendären Porsche-Erfolgsgeschichte ist riesig.“
Porsche war in die vollelektrische Rennserie zu Beginn der Saison, die am Donnerstag in Berlin zu Ende ging, eingestiegen. Während Lotterer zwei Rennen als Zweiter beendete und im Abschlussklassement, das der Portugiese Antonio Felix da Costa gewonnen hat, auf Platz sieben landete, kam der Schweizer Jani nur einmal auf Platz sechs in die Punkte. Das letzte Rennen gewann Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne aus Belgien. René Rast, zweimaliger DTM-Sieger, wurde im Audi als bester Deutscher Vierter.
Wehrlein fuhr während der ersten fünf Rennen dieser Saison einen Elektrorenner des Mahindra-Teams. Ein vierter Platz in Santiago war seine beste Platzierung. Dann hatte er überraschend Anfang Juni seine Trennung vom indischen Rennstall bekannt gegeben, weil sich der ehrgeizige Fahrer bessere Ergebnisse erhofft hatte. „Ich will um Siege mitfahren“, erklärte er später. Dabei war eine Verbesserung der Situation absehbar, denn von der kommenden Saison an liefert ZF den Antriebsstrang an Mahindra.
Nach seinem DTM-Meistertitel 2015 war der gebürtige Sigmaringer mithilfe von Mercedes in die Formel 1 gewechselt. Doch weder beim ManorTeam noch beim Sauber-Rennstall hatte er konkurrenzfähige Autos zu Verfügung. Notgedrungen kehrte er 2018 in die DTM zurück. Nach dem Mercedes-Aus aus der Tourenwagenserie fand Wehrlein bei Mahindra in der Formel E ein neues Betätigungsfeld. Fürs erste Rennen bekam er nach einer Meinungsverschiedenheit mit Mercedes keine Freigabe. In den folgenden 17 Rennen wurde er einmal Zweiter und holte 72 Punkte.
„Pascal hat in seinen jungen Jahren viel Erfahrung in unterschiedlichen Rennserien gesammelt und dort immer wieder glänzen können“, sagt Porsche Motorsportchef Fritz Enzinger. Dies will er künftig wieder können. Davon ist auch Enzinger überzeugt: „Mit Pascal und André schicken wir zwei erfahrene und hochklassige Formel-E-Fahrer ins Rennen, die alles mitbringen, um weitere Erfolge zu feiern.“