Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sympathiet­räger Christian Kohlund wird 70 Jahre alt

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ZÜRICH (dpa) - Wenn es für Schauspiel­er auch so etwas wie den TVWettbewe­rb „The Voice of Germany“gäbe, wäre Christian Kohlund sicher auf dem ewigen Siegertrep­pchen. Ja, sagt der Schauspiel­er mit sonorer Stimme, er stelle immer fest, dass die Menschen ihn schon an der Stimme erkennen. „Ein Geschenk aus der Familie“, nennt er das, „auf jeden Fall keine Whiskey-Stimme!“Der 1,90 Meter große Sympathiet­räger zählt zu den bekanntest­en Gesichtern im deutschen Fernsehen. Er war in der Schwarzwal­dklinik“, im „Traumhotel“und vielen anderen Serien und Filmen, und seit 2016 ist er mit der Serie „Zürich-Krimi“präsent. Am 17. August wird er 70 Jahre alt.

Mit dem „Zürich-Krimi“kehrt Kohlund gewisserma­ßen zu seinen Wurzeln zurück. Der Schweizer wuchs dort nämlich zeitweise auf. Seit 1982 ist er mit der ehemaligen deutschen Schlagersä­ngerin Elke Best verheirate­t und lebt heute im Bayerische­n Wald. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder. Kohlund sagt: „Ich habe nie drauf herumgerit­ten, dass ich Schweizer und nicht Deutscher bin. Ich habe mich immer als Weltbürger gesehen. So war unsere Familie schon. Mein Vater ist in Dortmund geboren, die Vorfahren kamen aus Dänemark.“

Bei aller TV-Präsenz sieht Kohlund sich aber als Theatermen­sch, wie seine Eltern, das Schauspiel­erehepaar Erwin Kohlund und Margrit Winter. Er stand schon als Kind an der Seite seines Vaters auf der Bühne und studierte später am renommiert­en Max-Reinhardt-Seminar in Wien. „Das ist meine künstleris­che Heimat“, sagt Kohlund.

Er arbeitet als Theatersch­auspieler und Regisseur, hat Hemingway und Kleist inszeniert. Als Paraderoll­e bezeichnet er den Strafverte­idiger Clarence Darrow in dem Ein-Personen-Stück „Im Zweifel für den Angeklagte­n“von David W. Rintels (nach einem Buch von Irving Stone). „Da bin ich bei mir angekommen“, sagt Kohlund. „Ich habe mich immer geweigert, die Nase zu rümpfen über denjenigen, der Boulevard spielt“, sagt er. Auf der Theaterbüh­ne hätte Kohlund noch einen Wunsch offen: „König Lear zum Beispiel, das ist ein sensatione­lles Stück. Wenn alles drum herum stimmt, ja, dann wäre Lear reizvoll.“

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FOTO: URSULA DÜREN Christian Kohlund

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