Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Aus dem Leben eines Hackers
Eli ist zwar noch in der Highschool, hat als Hacker aber schon so manchen aufsehenerregenden Coup gelandet. Davon weiß aber noch niemand. Nicht einmal sein bester Freund Zach. Als Mitschüler Eli zu einem Hacker-Wettbewerb in ihre Gruppe einladen, kann er ihrem Angebot nicht widerstehen. Und das, obwohl er weiß, das könnte gefährlich werden. Doch er verspricht sich davon Ruhm und Ehre sowie einen Job ohne Studium. Es geht aber noch um mehr: Die Gruppe will es denjenigen heimzahlen, die einen Mitschüler offenbar durch Mobbing zum Äußersten getrieben haben. Seit seinem Tod überwacht der Staat alle Onlineaktivitäten der Schüler. Ein zusätzlicher Ansporn ist es daher für die jungen Hacker, die verhasste „Cyber-Stasi“auszutricksen. Dabei kommt es nicht nur in Elis Leben fast zur Katastrophe. Themen wie Liebe, Familie und Freundschaft spielen in dieser Geschichte ebenfalls eine große Rolle.
Das Buch lebt von den Wechseln zwischen unterschiedlichen Situationen in der Schule, zu Hause und bei Treffen mit anderen Schülern. Die Handlung ist spannend aufgebaut: Der Leser spürt förmlich, wie sich Elis Situation immer mehr zuspitzt. Auch wenn Elis Netzaktivitäten speziell sind, gelten viele Aspekte auch für andere Jugendliche und schaffen Identifikation. „Firewall“ist ein Thriller über das Erwachsenwerden, mit all seinen verschlungenen und undurchsichtigen Pfaden – im Netz wie auch außerhalb.
Die Autorin Erin Jade Lange erzählt die Geschichte durchgängig aus der Perspektive ihrer Hauptfigur Eli. Sie schafft es, die Figur zum Leben zu erwecken. Das Buch spielt weniger im Internet, sondern beschäftigt sich vor allem mit Elis Zielen, seinen Freunden, seinem Vater und einer neuen Liebe. Die Geschichte ist daher nicht nur für Cyber-Spezialisten interessant, sondern für alle Jugendlichen, die herausfinden wollen, was nun eigentlich der richtige Weg ist. (sta)
Erin Jade Lange: „Firewall“. Magellan-Verlag. Leseempfehlung ab 13 Jahren. 351 Seiten, 16 Euro.