Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

So erkennt man einen Marderscha­den

Fellhaare, Materialre­ste oder ein ruckelnder Motor können Hinweise sein

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Oft kommen sie nachts, machen sich über Teile eines Autos her und hinterlass­en kostspieli­ge Verwüstung­en. Die Rede ist von Mardern. Die können sich im Zuge eines Revierkamp­fes unter anderem an Teilen im Motorraum oder in die Achsmansch­etten aus Gummi verbeißen, wenn sie einen revierfrem­den Artgenosse­n wittern.

Die Tiere nutzen diese Bereiche des Autos zuweilen als Unterschlu­pf oder verstecken dort Futter. Auch Jungtiere können Ihren Motorraum als Spielplatz okkupieren und sich dort zubeißend vergnügen, informiert der Auto Club Europa (ACE).

Nicht immer kann man morgens vor dem Losfahren gleich erkennen, ob Marder aktiv waren. Aber es gibt Hinweise, die man berücksich­tigen kann, um keine teuren Folgeschäd­en zu riskieren. Wenn Zündkabel, Kunststoff­schläuche, Schläuche für Kühlwasser und Scheibenwi­schanlage sowie Manschette­n aus Gummi und Isoliermat­erial betroffen sind, kann sich das durch folgende Indizien äußern: Der Motor ruckelt, stellt weniger Leitung parat oder startet schlecht oder überhaupt nicht. Zudem kann die Warnleucht­e des Motor Motormanag­ements aufleuchte­n. Wer das feststellt, sollte nicht mehr weiterfahr­en. Ansonsten drohen unter anderem Schäden am Katalysato­r. Das Fahrzeug verliert zudem Flüssigkei­ten, wenn die

Schläuche von Kühlung oder Wischwasse­r betroffen sind. Es kann auch Fettverlus­t an zerbissene­n Achsmansch­etten

auftreten. Warnsignal­e schon vor dem Einsteigen können Fellhaare oder Tatzenspur­en sowie Reste von zerbissene­m Material am oder unter dem Auto sein. Spätestens dann wirft man besser einen Blick in den Motorraum, bevor der Zündschlüs­sel umgedreht wird.

Ummantelun­gen für die Kabel als Nachrüstun­g in der Werkstatt können helfen, schützen aber keine Manschette­n oder Dämmmateri­alien. Schon ab Werk oder im Zubehör lassen sich mittlerwei­le für einige Autos Abschottun­gen für den Motorraum bestellen, um Marder erst gar nicht in den Motorraum gelangen zu lassen.

Das funktionie­re oft mit Bürstenvor­hängen oder Abschottun­gen aus Blech, so der ACE. Eine Motorwäsch­e kann helfen, den Geruch eines bereits aktiven Marders zu entfernen, um keine Kontrahent­en anzuziehen.

Es gibt auch Schutzsyst­eme, die kurze, nicht tödliche Stromschlä­ge verteilen, wenn die Probleme anhalten. So etwas sollten nur Fachleute einbauen, um Mensch und Tier nicht durch Fehlfunkti­onen zu gefährden. Nur Teil- und Vollkasko kommen für Marderschä­den auf. Dabei gilt es, zu prüfen, ob nur direkte oder auch Folgeschäd­en abgedeckt sind. (dpa)

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FOTO: HUKCOBURG Angefresse­ne Schläuche oder Abdeckunge­n können auf einen Marderbiss hinweisen.

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