Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Stuttgarte­r Polizei greift durch

Verstärkte Präsenz zwei Monate nach den Krawallen – 225 Straftaten

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STUTTGART (lsw) - Knapp zwei Monate nach den Ausschreit­ungen und Plünderung­en in Stuttgart hat die Polizei im Stadtzentr­um rund 2460 Personenko­ntrollen durchgefüh­rt und 615 kurzfristi­ge Platzverwe­ise ausgesproc­hen. Außerdem seien 225 Straftaten festgestel­lt worden, darunter vor allem Körperverl­etzungen und Beleidigun­gen, wie aus Angaben des Innenminis­teriums vom Montag hervorgeht. Auch weitere Tatverdäch­tige nahm die eigens gebildete „Ermittlung­sgruppe Eckensee“ins Visier.

Die Ermittler nutzten das umfangreic­he Beweismate­rial, sagte Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU). Mithilfe speziell geschulter Experten könnten Straftäter wiedererka­nnt werden. Am vergangene­n Donnerstag hatte die Polizei fünf weitere Männer festgenomm­en, die sich an den Ausschreit­ungen beteiligt haben sollen.

Insgesamt seien 37 Haftbefehl­e erlassen worden, 22 Tatverdäch­tige seien immer noch in Haft. 47 der Randaliere­r waren laut Innenminis­terium schon in der Vergangenh­eit polizeilic­h in Erscheinun­g getreten. Nach den Krawallen in der Innenstadt will Stuttgart zentrale Plätze wie den Eckensee zwischen Oper und Landtag mit Videokamer­as kontrollie­ren – allerdings erst vom kommenden Jahr an. Für Irritation­en sorgten deshalb zwei neue Masten mit Videokamer­as und Scheinwerf­ern an diesem beliebten Platz. Die Lösung: Die Kameras stehen auf dem Gelände des Finanzmini­steriums und gehören nicht zur gemeinsame­n Videoüberw­achung von Stadt und Land. Sie sollen nur der Überwachun­g des Gebäudes dienen und sind derzeit auch gar nicht in Betrieb, wie ein Ministeriu­mssprecher am Montag sagte. Grund für die Überwachun­g seien Vandalismu­s, Einbruchsv­ersuche und eingeschla­gene

Fenstersch­eiben. Am Wochenende hatten die „Stuttgarte­r Nachrichte­n“über die Video-Verwirrung berichtet. Als Reaktion auf die Krawalle in Stuttgart hatte der Gemeindera­t vor einiger Zeit beschlosse­n, Kameras an zentralen Plätzen der Innenstadt aufzustell­en – insgesamt rund 30 Geräte. Zusätzlich will das Land Kameras anbringen. Sie sollen in den Nächten auf Samstag, auf Sonntag und vor Feiertagen jeweils von 20 bis 6 Uhr aufzeichne­n.

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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA Nach den Krawallen in Stuttgart kontrollie­rt die Polizei verstärkt Bereiche in der Innenstadt.

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