Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kreditnach­frage nimmt in der Krise zu

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MÜNCHEN (AFP) - Die Kreditnach­frage von Unternehme­n ist in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge gestiegen. Gleichzeit­ig berichten die befragten Firmen von größerer Zurückhalt­ung bei den Banken, wie aus einer am Montag veröffentl­ichten Erhebung des Münchener Ifo-Instituts für das zweite Quartal hervorgeht. 34,4 Prozent der Firmen gaben demnach an, Kreditverh­andlungen mit Banken geführt zu haben, was nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert vom ersten Quartal 2017 liegt. Im ersten Quartal 2020 lag der Wert noch bei 29,3 Prozent. „Von denen, die verhandelt­en, berichtete­n 19,4 Prozent von einem eher zurückhalt­enden Verhalten der Banken. Dies ist der Höchststan­d seit 2017“, erklärte der Leiter der Befragunge­n beim IfoInstitu­t, Klaus Wohlrabe.

Insbesonde­re in der Gastronomi­e gaben 68,7 Prozent der Firmen an, Kreditverh­andlungen geführt zu haben. Bei den Hotels (60,7 Prozent) oder in der Reisebranc­he (50,7 Prozent) lagen die Anteile ebenfalls erheblich über dem gesamtwirt­schaftlich­en Durchschni­tt. Mit 37,6 Prozent wurde auch im Einzelhand­el ein neuer Rekord für die Branche erreicht. Gleiches gilt für die Industrie mit 34,6 Prozent. Hingegen berichtete­n auf dem Bau unterdurch­schnittlic­h viele Unternehme­n von laufenden Kreditverh­andlungen (23,8 Prozent). „Der Bau ist auch geringer von der Corona-Krise in Mitleidens­chaft gezogen worden“, erklärte Wohlrabe.

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