Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zwei Gemeinden teilen sich einen Bauhof
Zum 1. Januar soll das Projekt von Bodnegg und Grünkraut starten – Standort ist noch unklar
GRÜNKRAUT (weg) - Grünkraut und Bodnegg sind sich einig: Sie wollen ihre Zusammenarbeit ausweiten und einen gemeinsamen Bauhof betreiben. Im Grunde keine neue Nachricht.
Dass sie in Grünkraut für dennoch etwas Aufregung sorgte, war die Tatsache, dass just an dem Tag, als der Grünkrauter Rat über das weitere Procedere beraten und beschließen wollte, als über das weitere Vorgehen aus Bodnegger Sicht bereits in der Zeitung berichtet wurde.
Bodnegg habe bereits entschieden, „do frog i mi, warum i überhaupt no komm“, echauffierte sich daher ein Ratsherr und wunderten sich auch ein paar Zuhörer in der jüngsten Grünkrauter Gemeinderatssitzung. Ihr Kommen hat sich dennoch gelohnt.
Da die beiden Gemeinden in anderen Bereichen wie Pflege und Standesamt bereits zusammenarbeiten, lag eine Ausdehnung auf den Sektor des Bauhofs nahe.
Den Grundsatzbeschluss fürs Miteinander hatte der Grünkrauter Rat bereits im Mai gefasst – und jetzt galt es, die weitere Vorgehensweise festzulegen. Bodnegg hingegen erledigte beides in einem Rutsch in seiner Juli-Sitzung.
Die Bodnegger hatten dabei auch beschlossen, dass sie auf ihrer Gemarkung einen eigenen Bauhof errichten beziehungsweise am jetzigen Standort erweitern könnten, falls Grünkraut keinen geeigneten Standort für das gemeinsame Vorhaben anbieten kann.
Nun kann es dies aber nahe der EnBW, wozu per Fragenkatalog derzeit die Bürgermeinung eingeholt wird. Wo letztlich gebaut wird, soll definitiv im vierten Quartal dieses Jahres entschieden werden. Fix ist heute aber schon, dass die Gemeinde, in der sich der neue Bauhof ansiedelt, die Einrichtung auch betreiben wird.
Und fix ist auch, dass zum 1. Januar 2021 der interkommunale Bauhof seine Arbeit offiziell aufnimmt. Allerdings werden bereits seit dem 1. August die Mitarbeiter der beiden bestehenden Bauhöfe sich gegenseitig gegen Kostenerstattung unterstützen. Dagegen haben in Grünkraut vier Ratsmitglieder arbeitsrechtliche Bedenken angemeldet – also wird die Verwaltung diesen Punkt auf ihre Gesetzmäßigkeit prüfen.
Die zum weiteren Vorgehen nötigen Beschlüsse des Grünkrauter Rats decken sich zwar mit jenen in Bodnegg, mussten jedoch von jedem Gremium separat getroffen werden.
Dies galt auch für das Ja für „die unverzügliche Ausschreibung und Besetzung“der Leiterstelle für den künftigen Bauhof sowie eine Vereinbarung über die Rechtsform der Zusammenarbeit, steuer- und personalrechtliche Fragen und die finanztechnische Abrechnung.