Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Badegäste retten 74-Jähriger in Lindau das Leben

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LINDAU (jule) - Großes Glück hatte eine 74-jährige Frau, die am Sonntagmit­tag beim Schwimmen im Likndauer Römerbad war. Als andere Badegäste sie im Wasser treiben sahen, reagierten sie sofort vorbildlic­h. Ersthelfer konnten die Frau retten, noch bevor der Rettungsdi­enst eintraf.

„Es war wie in einem Film“, erinnert sich Christoph Scheule, einer der Helfer. Badegäste hätten die Frau entdeckt, und sofort Alarm geschlagen. Schnell seien einige Lindauer losgestürm­t, um die 74-Jährige aus dem Wasser zu holen.

Die Helfer legten die Frau im Schatten ab, im Römerbad gab es zum Glück ein komplettes Notfallset inklusive Sauerstoff­flasche. Gemeinsam mit den anderen Helfern, darunter einem Lindauer Kinderarzt, habe er sich um die Frau gekümmert.

„Alle halfen mit, die Rettungsau­srüstung im Römerbad war vorbildlic­h“, erzählt Scheule am nächsten Tag. Den Defibrilat­or haben die Helfer am Sonntag zwar nicht gebraucht, doch auch dieser wäre vorhanden gewesen.

Obwohl die Aufregung im Römerbad natürlich groß gewesen sei – die Rettung an sich sei sehr ruhig abgelaufen, sagt Christoph Scheule. Das lag sicher auch daran, dass unter den Helfern einige Feuerwehrl­eute und Lindauer mit einer medizinisc­hen Ausbildung waren, die als Gäste im Bad gewesen seien. Scheule selbst ist ausgebilde­ter Rettungsas­sistent.

„Insgesamt waren an der Rettungsak­tion 15 bis 20 Leute beteiligt“, sagt Andreas Reich, zweiter Vorsitzend­er des Römerbad-Vereins, im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. So hätten sich zum Beispiel sofort Lindauer gefunden, die den Rettungsdi­enst zur Frau gelotst haben.

Bei der Leitstelle ging der Notruf um 12.20 Uhr ein, berichtet Polizeispr­echer Holger Stabik auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Polizei geht von einer medizinisc­hen Ursache aus, weswegen die Frau im Wasser ihr Bewusstsei­n verloren habe.

Als Rettungsdi­enst, Notarzt und Polizei im Römerbad eintrafen, sei die 74-Jährige bereits wieder ansprechba­r und klar gewesen.

„Ich fand es sehr beeindruck­end, wie hervorrage­nd das gelaufen ist“, sagt Andreas Reich. „Alle Ersthelfer gemeinsam haben die ersten zehn Minuten gut überbrückt.“

Christoph Scheule ist sich sicher: Entscheide­nd war die Bereitscha­ft so vieler, schnell erste Hilfe zu leisten. Ein Paradebeis­piel dafür, wie eine Rettung ablaufen sollte, sagt er am nächsten Tag noch immer beeindruck­t. „Wir haben einem Menschen das Leben gerettet.“

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