Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Jugendschutzfilter der Suchmaschinen nicht effizient
BERLIN (epd) - Die Filtermechanismen der Suchmaschinen Google und Bing schützen einem Bericht zufolge nicht vor allen jugendgefährdenden Inhalten. Wie aus einem von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) in Berlin veröffentlichtem Report hervorgeht, filtern die Jugendschutz-Funktionen der Anbieter lediglich pornografische Inhalte zuverlässig aus. Suchtreffer aus den Bereichen Gewalt, Selbstgefährdung oder Extremismus würden hingegen weitgehend unverändert angezeigt. Der Bericht wurde von jugendschutz.net, einem Kompetenzzentrum von Bund und Ländern, im Auftrag der KJM verfasst.
Bei aktiver „SafeSearch“-Funktion werden demnach pornografische Webseiten, Bilder und Videos vollständig aus den Suchergebnissen herausgefiltert. Auch Missbrauchsdarstellungen seien nicht zu finden. In Bezug auf Rechtsextremismus würden hingegen bei Google und Bing mit Filter dieselben Suchergebnisse angezeigt wie ohne. Unter anderem seien Webseiten zu finden, auf denen der Holocaust geleugnet wird. Bei Bing zeigten die Suchergebnisse allgemein drastischere rechtsextreme Inhalte.
Ähnlich sei es beim Islamismus. Auch hier zeige die Mediensuche bei Bing schlimmere Inhalte. Der Filtermechanismus beider Suchmaschinen zeige keine Wirkung. Darstellungen von Gewalt seien bei Google wie Bing leicht auffindbar. Die Aktivierung von SafeSearch habe abhängig vom Suchbegriff keine oder nur eine minimale Wirkung.