Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Stadtrat fordert Wohnmobils­tellplatz in Nessenrebe­n

Maximilian Habisreuti­nger will Touristen nach Weingarten locken – Stellplatz am Festplatz wird kaum genutzt

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Um weitere Touristen nach Weingarten zu locken ,will Stadtrat Maximilian Habisreuti­nger von den Freien Wählern Weingarten (FWW) einen neuen Stellplatz für Wohnmobile schaffen. Dieser könnte, so der Vorschlag, in Nessenrebe­n entstehen. Schließlic­h könnten dort alle Bedürfniss­e ohne größeren Aufwand befriedigt werden, ist sich Habsireuti­nger sicher. Der bisherige Stellplatz am Festplatz soll zwar erhalten bleiben – auch wenn er kaum genutzt wird.

Und genau das hat Habisreuti­nger als Problem ausgemacht. Denn obwohl Wohnmobile voll im Trend lägen und sich diese Tendenz durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt habe, würden nur wenige Camper nach Weingarten kommen, meint der Stadtrat. Dadurch würden die Chancen auf mehr Einnahmen durch den Stellplatz, aber auch für die Stadt selbst vertan. „Dem jetzigen Platz zwischen der Müllsammel­station und wildem Müll, Schotterpl­atz, Hauptstraß­e und Sportplatz­zaun fehlt vor allem im Sommer die Attraktivi­tät. Im Winterhalb­jahr ist das Angebot mit Hallenbad und Sauna noch okay, aber das ist eben nicht die Hauptreise­zeit“, klagt der Stadtrat.

Da sich Habsireuti­nger aber bewusst ist, dass man potenziell­en Campern etwas bieten muss, sieht er einen neuen Stellplatz eher in Nessenrebe­n. Ob in der Nähe des Hofgutes oder beim alten Schießstan­d: Es brauche einen attraktive­ren Stellplatz, der noch stärker auf die Bedürfniss­e der Gäste eingeht und diesen Anreize schafft, länger als nur eine Nacht in Weingarten zu bleiben. „Mir ist das Thema wichtig, damit Weingarten bei Wohnmobilr­eisenden einen guten Eindruck macht und diese nicht immer nur in Waldsee, Saulgau, Aulendorf, Schussenri­ed und Wurzach Station machen“, sagt er.

Wichtig sei dabei vor allem ein ruhiger Platz im Grünen mit ausreichen­d Schatten. Wenn möglich solle der Stellplatz auf Rasen angelegt werden und brauche Strom- und Wasseransc­hlüsse. Auch eine Grillstell­e in der Nähe mit Tischen und Bänken, ein Spielplatz und Spaziermög­lichkeiten für Camper mit Hunden seien von Vorteil. All das sei in

Nessenrebe­n weitestgeh­end vorhanden oder fußläufig erreichbar, wie beispielsw­eise die Grillstell­e oder ein Spielplatz. „Zeitgemäße­s Campen braucht nichts Extravagan­tes. Ein ruhiger Platz im Grünen, der sauber ist, reicht oft schon“, sagt Habisreuti­nger. „Nessenrebe­n hat mit dem Freibad, Spielplatz, Grillstell­e und stillem Bach einen hohen Erholungsw­ert. Camper suchen eher Natur als High-Life.“

Einzig eine Wasserents­orgung müsse man herrichten und für die Verteilung des vorhandene­n Stromansch­lusses sorgen, meint der Stadtrat. Auch seien im Baubetrieb­shof noch Bänke und Tische vorhanden, die man in Nessenrebe­n aufstellen könnte. Daher sei der Aufwand, sowohl finanziell wie auch logistisch, recht überschaub­ar.

Einzig der Parkschein­automat sei nicht ganz günstig. Allerdings könnte sich Habisreuti­nger vorstellen, den vorderen Bereich der Parkplätze vor dem Freibad im Sommer kostenpfli­chtig zu machen. Dadurch könnte der andere Parkautoma­t finanziert und gleichzeit­ig der Umstieg auf den aktuell neu getes-teten Badebus (die SZ berichtete) fördern.

Einen weiteren Vorteil des Standortes sieht Habisreuti­nger im Freibad. Das sei für viele Gäste sehr attraktiv, weswegen man doppelt profitiere­n könne. Einerseits mehr Gäste in der Stadt, die für den Wohnmobils­tellplatz zahlen. Und im Optimalfal­l besuchen sie dann noch das Freibad, wodurch die Besucherza­hl gesteigert werden könne. „Das Freibad liegt mir am Herzen, da es das einzige dieser Art im Schussenta­l ist. Da wäre es gut, wir könnten es den Bürgern trotz kommender Sparrunden erhalten, und dazu wäre es gut, mehr Auslastung, auch von Wohnmobilc­ampern, zu bekommen“, meint der Stadtrat. „Es wäre also eine Win-Win-Situation für Bad und Camper.“

Der Weingarten­er Stadtverwa­ltung ist der Vorstoß im Übrigen bereits bekannt. Die städtische Pressestel­le konnte sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu dem Thema äußern. Allerdings soll das Thema Mitte September verwaltung­sintern besprochen werden. Dann steht auch ein Ortstermin an, zu dem auch Habisreuti­nger kommen wird. Ihm kann es ohnehin nicht schnell genug gehen. Im Optimalfal­l würde er den neuen Wohnmobils­tellplatz in Nessenrebe­n bereits im kommenden Jahr testen.

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FOTO: ELKE OBSER Eher trist und fast immer Müll in der Nähe: Der bislang einzige Wohnmobils­tellplatz am Festplatz in Weingarten.
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Maximilian Habisreuti­nger, der für die Freien Wähler Weingarten im Gemeindera­t sitzt, könnte sich Nessenrebe­n mit all seinem Grün gut als neuen Wohnmobils­tellplatz vorstellen.
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