Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Tarifstreit geht im September in die nächste Runde
Stiftung Liebenau und Gewerkschaft Verdi wollen erneut zu einem Spitzengespräch zusammenkommen
LIEBENAU - Einen großen Schritt weiter, aber noch nicht am Ende angelangt – so lässt sich der aktuelle Stand in Sachen Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Liebenau Leben im Alter (LiLA) umschreiben. Ein weiteres Spitzengespräch, bei weiter verhandelt werden soll, ist für den 9. September angesetzt.
Der Tarifstreit, der nun schon einige Monate andauert, dreht sich um die Kernforderung von Verdi, dass die Mitarbeiter beider Einrichtungen – der Stiftung Liebenau und deren Tochtergesellschaft LiLA – gleich behandelt werden sollen.
Denn entgegen der Empfehlung des Bistums Rottenburg-Stuttgart hatte die LiLA entschieden, die Gehälter nicht an die kirchlichen Tarifstrukturen anzupassen. Betroffen sind rund 800 Mitarbeiter.
Bei einem sogenannten Spitzengespräch am 17. Juli hatte die Stiftung Liebenau der Gewerkschaft ein verbessertes Angebot vorgelegt: Dieses basierte auf einer Gleichbehandlung der Mitarbeitenden in beiden Altenhilfeunternehmen auf dem Niveau der Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas.
Die Altersversorgung sollte dabei noch einmal gesondert verhandelt werden.
Verdi beurteilte dieses Angebot als erheblichen Fortschritt und begrüßte es in großen Teilen, wie Yvonne Baumann erklärt, die Verhandlungsführerin bei Verdi ist. Ein Tarifvertrag für die LiLA-Beschäftigten
rückte damit erstmals in greifbare Nähe. Dennoch habe man „zusätzliche Punkte wieder an den Stiftungsvorstand zur Beratung zurückgegeben“, teilt Baumann weiter mit.
Diese Beratung habe zwar Ende Juli im Aufsichtsrat der Stiftung Liebenau bereits stattgefunden, wie Liebenau-Sprecherin Helga Raible mitteilt.
Die Ergebnisse sollen der Gewerkschaft jedoch erst in einem erneuten Spitzengespräch am 9. September vorgestellt werden. Die
Arbeitnehmerseite sei etwas „irritiert“, weil sich die Verhandlungen „in die Länge“ziehen würden, so Yvonne Baumann.
Bevor die Ergebnisse weitergegeben werden könnten, müsse zunächst das Protokoll der Aufsichtsratsitzung abgewartet werden, teilt Helga Raible mit. „Das dafür übliche Prozedere wird aufgrund der Urlaubszeit noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.“Alle Beteiligten seien jedoch an einem zügigen Fortgang der Verhandlungen interessiert.