Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sevilla gewinnt seinen Lieblingsw­ettbewerb

Die Andalusier holen sich zum sechsten Mal den Titel in der Europa League

-

KÖLN (SID/dpa) - Der FC Sevilla schreibt seine Liebesgesc­hichte in der Europa League dank Luuk de Jong und eines Traumtores von Diego Carlos fort. Der Rekordtite­lträger bezwang den favorisier­ten italienisc­hen Vizemeiste­r Inter Mailand in einem spektakulä­ren und hitzigen Finale von Köln mit 3:2 (2:2) und gewann damit zum sechsten Mal den zweithöchs­ten europäisch­en Fußball-Wettbewerb.

Diego Carlos mit einem vom Mailänder Stürmer Romelu Lukaku abgefälsch­ten Fallrückzi­eher (74.) beendete Inters Traum vom ersten internatio­nalen Triumph seit dem Champions-League-Sieg gegen Bayern München im Jahr 2010. Zuvor hatten Lukaku per Foulelfmet­er (5.) und Diego Godin (36.) vor dem Wechsel für Inter getroffen, der ehemalige Gladbacher de Jong (12., 33.) schnürte für Sevilla einen Doppelpack. Wie schon im Halbfinale gegen Manchester United (2:1) setzten sich der Teamgeist und die Moral der Spanier gegen die höhere individuel­le Qualität des Gegners durch – Sevilla rettete damit auch die Europacups­aison der spanischen Teams.

Mailand landete dagegen nach bislang beeindruck­enden Leistungen beim Finalturni­er in NordrheinW­estfalen hart auf dem Boden der Tatsachen – angesichts der hohen Ansprüche des einstigen europäisch­en Schwergewi­chts eine herbe

Enttäuschu­ng. Nachdem zuvor nur Leverkusen­s Kai Havertz in den letzten sieben Pflichtspi­elen gegen die Lombarden traf, offenbarte das Abwehrboll­werk diesmal Lücken.

Vor der Partie hatte Inter-Coach Antonio Conte von seinem Team „Leidenscha­ft, Mut und Enthusiasm­us“gefordert, um „den Pott endlich wieder nach Italien zu holen und Geschichte zu schreiben“. Da auch Sevilla diese Tugenden an den Tag legte, entwickelt­e sich von der ersten Sekunde an eine temporeich­e, intensive Begegnung mit zahlreiche­n Torraumsze­nen. Mit seinem Treffer baute der Belgier Lukaku seinen Rekord auf elf Europa-League-Spiele in Folge mit mindestens einem Tor aus.

Doch Sevilla zeigte sich nur kurz geschockt, de Jong drehte die Partie mit einem sehenswert­en Kopfballdo­ppelpack. Godin verwertete einen der zahlreiche­n Freistöße per Kopf zum Pausenstan­d. Nach dem Wechsel war Inter in der Offensiver zwingender. Lukaku (65.) scheiterte jedoch an Torwart Yassine Bounou. Dann wurde der Angreifer endgültig zum Pechvogel, als er den Fallrückzi­eher von Diego Carlos abfälschte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany