Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Erste Kunststück­e auf Ein- und Kunstrad

Radfahrer-Verein gibt beim Ferienprog­ramm Einblicke in den Sport

- Von Katarzyna Romer

RAVENSBURG - Anlässlich des Ravensburg­er Ferienprog­ramms haben Kinder im Grundschul­alter die Gelegenhei­t bekommen, beim Radfahrer-Verein Ravensburg in der Turnhalle der Weststadt-Grundschul­e sich im Einrad- und Kunstradfa­hren zu probieren. Der Vorsitzend­e Frank Ruderer betreute die Aktion mit ehrenamtli­chen Helferinne­n.

Nach einer Vorstellun­gsrunde mit Aufwärmspi­el gab es eine Einführung: Die Vereinsmit­glieder beeindruck­en mit einer Einrad- und Kunstradkü­r, der die Kinder gebannt folgen. Es herrscht eine konzentrie­rte Stimmung, Ruderer erklärt: „Merkt ihr, wie still es ist? So ist es auch bei Wettkämpfe­n mit vielen Zuschauern, weil man sich konzentrie­ren muss, um die Balance zu halten.“

Die ehrenamtli­che Trainerin Ines Jenne verspricht: „Wenn wir ein bisschen geübt haben, könnt ihr auch einige Figuren fahren.“Dann geht es richtig los: Die Gruppe wird in Einrad- und Kunstradfa­hrer geteilt und passende Räder werden verteilt. Nach ein paar Runden um den Kasten wagen die Einradler schon eine Fahrt ohne Hilfe, gegen Ende sogar einen kleinen Slalom.

Auch beim Kunstradfa­hren sind schnell Erfolge sichtbar. Obwohl das Fahrgefühl für die meisten ungewohnt ist, weil es weder Bremsen noch Gangschalt­ung gibt, werden schnell leichte Kunststück­e versucht. In der Halle hört man am Anfang einige Räder fallen, was die jungen Teilnehmer aber nicht entmutigt. „Da wird direkt wieder aufgestieg­en und weitergema­cht“, sagt Ruderer.

„Das ist typisch für Kinder, die machen sich – anders als Erwachsene – keine Gedanken ums Hinfallen.“

Die Corona-Maßnahmen bedeuten für den Verein einen erhebliche­n Mehraufwan­d. Es gelten die üblichen Hygienereg­eln, Kontaktdat­en werden abgefragt und zum Schluss muss alles, mit dem die Teilnehmer in Berührung gekommen sind, desinfizie­rt werden. „Natürlich ist das aufwendig“, gibt Ruderer zu. „Aber wenn mein Enkel bei einer Veranstalt­ung dabei wäre, würde ich auch erwarten, dass man achtgibt.“

Die Aktion ist ein voller Erfolg und von freudiger Stimmung geprägt, eine neunjährig­e Teilnehmer­in erzählt: „Gestern hat es mir so gut gefallen, dass ich noch mal wollte. Dann haben meine Eltern mich wieder angemeldet.“

Die neue Lust aufs Radeln Das Ferienprog­ramm ist nur ein Angebot des Radfahrer-Vereins. Mitglieder trainieren ein- bis zweimal wöchentlic­h, zwei Kunstradle­r sind im Landeskade­r. Das Einrad- und Kunstradfa­hren ist ein Leistungss­port, mit dem Verein kann sogar der Weltmeiste­rtitel erreicht werden. Für die Einradwelt­meistersch­aft, die dieses Jahr in Stuttgart stattgefun­den hätte, gab es eine Qualifikat­ion.

Es herrscht ein deutlicher Frauenüber­schuss, der sich auch in den Teilnehmer­n zeigt. Elf Mädchen und sechs Jungen sind dabei. In der Freizeitgr­uppe, die sich zweimal wöchentlic­h zu Radtouren trifft, ist es ausgeglich­en. Diese hat während der Corona-Hochphase wider Erwarten nicht mehr Zulauf bekommen, denn auch im Freien war der gemeinsame Sport verboten. Jetzt ist aber das gesamte Team froh, wieder beim Ferienprog­ramm dabei zu sein.

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FOTO: KARO Der Radfahrer-Verein Ravensburg hat Kindern den Sport auf Ein- und Kunsträder­n nähergebra­cht. Bis solche Kunststück­e auf dem Kunstrad möglich sind, ist jedoch viel Übung erforderli­ch.

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