Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Riesenfehl­er“– Tennis-Star Zverev zeigt Reue

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NEW YORK (dpa) - Nach der verpatzten Generalpro­be für die US Open wollte Alexander Zverev (Foto: dpa) den Mundschutz gar nicht mehr abnehmen. Bei der Video-Pressekonf­erenz nach dem 3:6, 6:3, 5:7 gegen den Schotten Andy Murray war der 23 Jahre alte Tennis-Profi zwar alleine in einem Raum und wurde von der PR-Betreuerin sogar darauf hingewiese­n – doch Deutschlan­ds Nummer 1 behielt die hellblaue Maske lieber auf und beantworte­te geduldig alle Fragen. Wirklich alle. Auch die unangenehm­en zur Adria-Tour und den Folgen inmitten der CoronaPand­emie. „Ich habe einen Fehler gemacht mit der Adria-Tour und danach auch mit der Geburtstag­sfeier. Ich habe einen Riesenfehl­er gemacht und da kann ich die Leute natürlich auch verstehen“, sagte

Zverev nach der

Pleite in New

York über die Kritik. Er habe niemanden in Gefahr gebracht außer sich selbst und sei mehrfach negativ auf das Coronaviru­s getestet worden. „Aber klar war das jetzt nicht das Schlaueste auf der Welt.“

Anfang des Monats hatte er noch eine Pressekonf­erenz abgebroche­n, als die Fragen zu jener umstritten­en Veranstalt­ung in Südeuropa anfingen. Man habe sich an alle geltenden Regeln gehalten, betonte Zverev wie auch Organisato­r Novak Djokovic. Er gab aber auch zu: „Mit 5000 Kindern einen Kids-Day zu machen oder vor Publikum zu spielen, war vielleicht nicht das Schlaueste aller Zeiten. Aber es war halt ein guter Versuch, Tennis zurückzubr­ingen, damit die Leute auch wieder was zum Schauen haben. Es hat nicht so funktionie­rt, wie es gedacht war.“Am Ende waren neben Djokovic und dessen Ehefrau noch weitere Spieler und Betreuer mit dem Coronaviru­s infiziert und die Kritik laut. Zverev gab sich reumütig und kündigte eine Selbstisol­ation an. Kurz darauf tauchte ein Video von ihm beim Feiern auf.

Beim von Cincinnati nach New York verlegten Masters-Event nun bestehen die Zuschauer wenn überhaupt aus anderen Profis und den Menschen, die ebenfalls in der Blase leben. Wer die Partie gegen Murray sah, konnte beobachten, wie Zverev Schwierigk­eiten mit seinem zweiten Aufschlag hatte. „Daran habe ich die letzten sechs Monate gearbeitet. Während des Spiels war es eigentlich ganz okay, aber in den wichtigen Momenten war es wieder weg“, meinte Zverev. Die Niederlage gefiel Zverev nicht – schließlic­h gibt es bis zum Start des Grand Slams am Montag an gleicher Stelle keine weitere Chance mehr unter Wettkampfb­edingungen in Form zu kommen – beunruhigt­e ihn aber auch nicht über Gebühr. „Es ist das erste offizielle Turnier nach sechs Monaten, da ist es normal, dass nicht jeder direkt sein bestes Tennis spielen kann“, erklärte Zverev.

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