Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Für den Ravensburg­er Emanuel Buchmann beginnt die Tour de France mit vielen Fragezeich­en

-

Die Tour ins Ungewisse ist für Emanuel Buchmann noch ein ganzes Stück ungewisser geworden: Seit Montagaben­d führen die deutschen Behörden sowohl den Startals auch den Zielort der Frankreich­Rundfahrt coronabedi­ngt als Risikogebi­et. Ein solches ist aber auch der schwer ramponiert­e Körper des Ravensburg­ers nach seinem Dauphiné-Sturz – die große Euphorie beim bis zum Malheur perfekt vorbereite­ten Mitfavorit­en ist Skepsis gewichen. Aber auch sonst ist es eine Tour der Fragezeich­en. Der 27-jährige Buchmann über:

„Es war schon besser. Ich habe immer noch Schmerzen, kann aber mittlerwei­le wieder trainieren, noch nicht wie ursprüngli­ch geplant, aber imviel merhin. Ich habe definitiv ein paar wichtige Trainingst­age verloren, habe mich dafür aber letzte Woche voll auf die Therapie konzentrie­rt.“

„Ich denke, die Gründe sind unterschie­dlich. Aber man muss schon sagen, dass die Auswahl der Strecken sicher nicht optimal ist. [...] Beispielsw­eise rund um Megève (Anmerkung: in der Nähe kam Buchmann auf einer Abfahrt zu Fall) gibt es sehr viele Straßen. Da hätte man auch eine andere nehmen können.

„Das Ziel war das Podium. Bei der Dauphiné war ich vor meinem Sturz hinter Roglic wohl der Stärkste, gemeinsam mit Pinot. Wo ich jetzt stehe, wird man erst sehen. Es ist möglich, aber es muss alles passen.“

„Unter den aktuellen Umständen konzentrie­re ich mich erst mal voll auf mich. Ich muss fit sein und die bestmöglic­he Form haben. [...] Ich muss abwarten, wie viel Energie das Ganze gekostet hat. Der Sturz ist bitter, weil ich richtig gut in Form war. Mal schauen, vielleicht geht ja alles gut aus und ich erhole mich schnell. Mein Ziel ist nach wie vor das Podium. Aber es gibt ein paar Fragezeich­en. Zumal es ja gleich richtig losgeht. Es gibt keine Zeit zum Einrollen. Schon auf der zweiten Etappe geht es in die Berge.“

„Roglic ist zwar auch gestürzt, sah bei der

Dauphiné aber am besten aus. Bernal ist ohne Sturz davongekom­men, dessen Vorbereitu­ng sollte also optimal sein. Genau wie Pinot. Aus meiner Sicht sind das die Favoriten.“

Es wird alles Menschenmö­gliche getan. Das ist gut. Ich hoffe, dass sich auch die Zuschauer an die Maßnahmen halten werden.

„Da wir in einer eigenen Blase sind, mache ich mir da eigentlich keine Sorgen.“

„Wie gesagt, wenn sich alle an die Maßnahmen halten, dann sollte auch nichts passieren.“(dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany