Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Die Nachfrage nach den Baurohstoffen Kies und Sand ist weltweit hoch
Der Streit um den Kiesabbau bei Vogt hat mit der Vorstellung des ersten Entwurfes des Regionalplans
im April 2017 begonnen. Der Regionalplan in der Region Bodensee-Oberschwaben legt unter anderem die Abbaugebiete für Rohstoffe wie Kies, Sand und Kalk fest. Zuständig ist der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO), der einen Planungsauftrag hat und die Versorgung der Region mit Rohstoffen sicherstellen muss. Sand und Kies sind elementare Baurohstoffe, die zum Beispiel für die Herstellung von Beton und Asphalt gebraucht werden. So wird zum Beispiel auch die Asphaltmischanlage in Grenis mit Kies aus der nahegelegenen Grube versorgt. Die Asphaltmischanlage versorgt wiederum die Region mit Asphalt. Sie ist eine von insgesamt dreien im Zuständigkeitsgebiet des RVBO.
Wegen des Baubooms in den vergangenen Jahren war die Nachfrage nach Sand weltweit so hoch, dass vor allem in Asien sogar von sogenannten
gesprochen wurde, illegal abgebaggerte Strände machten Schlagzeilen. Auch in Baden-Württemberg wurde in den vergangenen Jahren ein erhöhter Bedarf an Baurohstoffen festgestellt. In einem Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“sagte Thomas Beißwenger, Geschäftsführer des Industrieverbands Steine-Erden in Baden-Württemberg (ISTE): „Wir haben keine geologische, sondern eine administrative
Knappheit. Das heißt: Die Reserven, die im Land in den Regionalplänen genehmigt wurden, nehmen Jahr für Jahr ab. Insgesamt haben wir landesweit einen Rückgang zu verzeichnen.“
Rohstoffabbau ist abhängig. Es kann also nur abgebaut werden, wo es Lagerstätten gibt – und die sind ungleich verteilt. Wegen der Gletscheraktivitäten in der Eiszeit gibt es in Bodensee-Oberschwaben ein besonders hohes Kiesvorkommen. Im restlichen Baden-Württemberg gibt es stattdessen Steinbrüche oder Baggerseen. Jüngst wird in der Politik im Sinne der Nachhaltigkeit häufiger der Einsatz von Recyclingmaterial gefordert. (ric)