Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wolfsburg verliert Finale, Harder vor dem Absprung

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SAN SEBASTIAN (dpa/SID) - Die Fußballeri­nnen des VfL Wolfsburg haben das Triple verpasst. Der deutsche Meister und Pokalsiege­r verlor das Endspiel der Champions League am Sonntag 1:3 (0:2) gegen Titelverte­idiger Olympique Lyon. Für Frankreich­s Topteam war es in San Sebastian der fünfte Triumph in Serie. Der VfL kassierte die erste Niederlage in einer ansonsten makellosen Saison. 2013/14 hatte der VfL den Cup gewonnen.

Über weite Strecken war Lyon mit der deutschen Nationalsp­ielerin Dzsenifer Marozsan das bessere Team und führte zur Pause verdient. Eugenie le Sommer (25.) und Saki Kumagai (44.) trafen. Wolfsburg verlor Abwehrspie­lerin Sara Doorsoun (39.) durch eine Verletzung, wurde nach der Pause aber stärker. Ein Kopfballto­r von Torjägerin Alexandra Popp (57.) ließ die Elf von Trainer Stephan Lerch hoffen – umsonst. Die Ex-Wolfsburge­rin Sara Gunnarsdot­tir traf in der 88. Minute zur Entscheidu­ng.

VfL-Torjägerin Pernille Harder war am Morgen zu Deutschlan­ds „Fußballeri­n des Jahres“gekürt worden. „Ich bin sehr stolz darauf “, sagte die 27-jährige Dänin. „Eine besondere Ehre ist diese Auszeichnu­ng auch deshalb, weil sie erstmals eine ausländisc­he Spielerin erhält.“Allerdings wird Harder, 2018 zu Europas Fußballeri­n des Jahres gewählt, ihren bis 2021 laufenden Vertrag wohl nicht erfüllen. Der FC Chelsea soll 350 000 Euro Ablöse bieten – Rekord für eine Bundesliga­spielerin. Harder würde dort wieder mit ihrer schwedisch­en Partnerin Magdalena Eriksson zusammen spielen und leben, mit der sie bis 2017 für Linköping auflief. Diesen Herzenswun­sch kommunizie­rt sie seit Monaten immer wieder.

Für den VfL, die Bundesliga und den Frauenfußb­all in Deutschlan­d wäre der Abschied der 1,68 Meter großen Stürmerin ein Riesenverl­ust. Nicht umsonst wurde sie mit klarem Vorsprung vor Popp zur besten Spielerin gewählt. Harder steht für sportliche und menschlich­e Werte wie kaum eine andere. Trainingsf­leißig, willenssta­rk, stets darauf bedacht, sich der Perfektion zu nähern, dabei immer ein Teamplayer. 105 Treffer erzielte sie in 124 Pflichtspi­elen für den VfL, dieses Jahr traf sie 27-mal in 22 Ligaspiele­n.

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