Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Corona-Hilfen für kleine Firmen kommen kaum an

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AUGSBURG (AFP) - Die staatliche­n Überbrücku­ngshilfen für kleine und mittelstän­dische Firmen in der Corona-Krise kommen laut einem Zeitungsbe­richt bislang kaum an. Nur ein Prozent der eingeplant­en Mittel von 24,6 Milliarden Euro sei bisher an notleidend­e Unternehme­n ausbezahlt worden, berichtet die „Augsburger Allgemeine“in ihrer Montagausg­abe unter Berufung auf eine Antwort des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums auf eine Anfrage der Grünen. Demnach zahlten die Bundesländ­er bis August nur 248 Millionen Euro aus dem Programm aus. Nach Angaben des Ministeriu­ms habe die Bundesregi­erung erwartet, dass jedes fünfte der dreieinhal­b Millionen deutschen Unternehme­n auf Überbrücku­ngshilfen angewiesen sein könnte. Tatsächlic­h hätten seit Juli aber nur 38 600 Firmen solche Hilfen beantragt.

Kritiker sehen zu strenge Voraussetz­ungen für die Zuschüsse als Grund für die schwache Nachfrage. Nachdem es bei den zuvor gewährten Soforthilf­en zahlreiche Berichte über Missbrauch gegeben habe, könne die Überbrücku­ngshilfe nur noch über Steuerbera­ter, Wirtschaft­soder Buchprüfer beantragt werden, heißt es in der „Augsburger Allgemeine­n“. Die Spitzen der Großen Koalition hatten in der vergangene­n Woche beschlosse­n, das Programm mit den Überbrücku­ngshilfen für kleinere Unternehme­n bis Jahresende zu verlängern. Das im Juli gestartete Programm sieht vor, dass Firmen Hilfen von maximal jeweils 150 000 Euro erhalten. Es war zunächst auf drei Monate befristet.

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