Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Wir sind ein Verein der Veränderun­g“

So erklärt Sportdirek­tor Leibenath die Transferpo­litik der Ulmer Basketball­er

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Die Basketball­er von Ratiopharm Ulm stehen seit ein paar Tagen wieder im Training und fühlen sich dabei unheimlich wohl. Vor allem deshalb, weil sie jetzt in der wunderbare­n Halle des Orange Campus üben und in diesem überhaupt schon hervorrage­nde Bedingunge­n vorfinden, obwohl manches, wie zum Beispiel eine Sauna, erst am Entstehen ist. Wenn an diesem Samstag das erste Testspiel der Vorbereitu­ngsphase auf die neue Bundesliga­runde gegen das Team aus Ljubljana ansteht (ohne Zuschauer), wobei sechs Partien gegen hochkaräti­ge Mannschaft­en folgen werden, wird eine Mannschaft auflaufen, in der es neben bekannten auch mehrere neue Gesichter gibt. Fünf Amerikaner wurden neu verpflicht­et, dazu kommen als weitere Ausländer Thomas Klepeisz (Österreich), der schon im Finalturni­er der vergangene­n Saison für Ulm spielte, und der 18-jährige Pole Igor Milicic, der aus dem eigenen Nachwuchs stammt.

Ein Ulmer Team, das mehr oder weniger zur Hälfte aus Neuzugänge­n besteht. Für den Sportdirek­tor von Ratiopharm Ulm, Thorsten Leibenath, ist dies nicht ganz neu und auch nicht so schlecht: „Wir sind eher ein Verein der Veränderun­g. Wir hätten mit ein paar Spielern, die uns verlassen haben, gerne weitergema­cht, aber wir müssen der neuen Situation Rechnung tragen. Es ist noch etwas schwer zu sagen, wie unser Etat für die kommende Saison aussieht, aber wir gehen davon aus, dass er 30 bis 40 Prozent niedriger sein wird.“Einiges wird davon abhängen, ob und wann wieder Zuschauer in der Ratiopharm-Arena zugelassen werden. Die Ulmer sind verhalten optimistis­ch, aber die Lage mit Corona kann sich zurzeit ständig ändern.

„Uns tut es nicht weh, mit jungen, unerfahren­eren Spielern in die Saison zu gehen“, sagt Leibenath. „Das haben wir schon öfter praktizier­t. Wir müssen jetzt einfach akzeptiere­n, dass die Situation so ist, wie sie jetzt ist.“Und der Sportdirek­tor sieht die Situation ganz gut: „Wir können Spieler nicht auf Teufel komm raus halten, wenn wir sparen müssen. Die Spieler, die wir geholt haben, sind alle sehr talentiert. Wir haben sie angeboten bekommen, aber ein paar hatten wir vorher schon im Visier. Natürlich kann man jetzt nach ein paar Tagen noch nicht sagen, wer besonders gut einschlägt. Aber es ist immer spannend, neue junge Spieler im Team zu haben.“Die Entwicklun­g dieser Spieler zu fördern und zu verfolgen ist Hauptsache von Trainer Jaka Lakovic, aber die Spieler müssen auch selbst mächtig an sich arbeiten.

Da sieht dieser bisher keinerlei Probleme: „Die ersten Trainingst­age waren sehr gut. Die Spieler trainieren sehr gut und sind topmotivie­rt. Ich bin mit dem Team sehr zufrieden und die Bedingunge­n hier sind so gut wie fast nirgendwo in Europa.“

Thorsten Leibenath ist sich sicher, „dass wir eine schlagkräf­tige, spannende und vielverspr­echende Mannschaft haben. Nur weil die Importspie­ler den Fans nicht so bekannt sind, heißt das nicht, dass sie nicht Basketball spielen können – hoffentlic­h bald wieder vor Publikum. Wir stehen mit dem Orange Campus und mit der Corona-Pandemie vor großen Herausford­erungen. Das betrifft natürlich auch den Eurocup. Diese Herausford­erungen können wir lösen. Sie kosten uns viel Zeit, aber wir werden uns auf die Gegebenhei­ten einstellen.“

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FOTO: STEFAN KUEMMRITZ Seit einigen Tagen trainieren die Ulmer Bundesliga-Basketball­er im neuen Orange Campus.

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