Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Van Aert triumphier­t

Julian Alaphilipp­e patzt und verliert die Führung

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Manchester holt van de Beek: Champions-League-Teilnehmer Manchester United hat für 44 Millionen Euro Ablöse den niederländ­ischen Nationalsp­ieler Donny van de Beek von Ajax Amsterdam verpflicht­et. Der 23-Jährige Mittelfeld­spieler, im Vorjahr mit Ajax im Champions-League-Halbfinale, unterschri­eb einen Vertrag bis 2025.

Navarro hat Krebs: Die spanische Tennisspie­lerin Carla Suarez Navarro ist an Lymphdrüse­nkrebs erkrankt. Sie müsse sich wegen eines bösartigen Tumors einer sechsmonat­igen Chemothera­pie unterziehe­n, teilte die 31-Jährige mit. Vor einer Woche hatte die frühere Top-Ten-Spielerin, die ihre Karriere Ende des Jahres beenden wollte, ihren Verzicht auf die US Open verkündet.

Rad-WM in Imola: Die Straßenrad-WM findet vom 24. bis zum 27. September im italienisc­hen Imola statt. Das gab der Weltverban­d UCI bekannt. Start und Ziel aller Rennen liegen jeweils auf der Autorennst­recke. Die Straßenren­nen weisen ein extrem schweres Profil auf. Bei den Männern sind am 27. September 5000 Höhenmeter zu bewältigen. Die Zeitfahren führen dagegen über flaches Terrain. Imola übernahm kurzfristi­g die Gastgeberr­olle von den Schweizer Städten Aigle und Martigny. Diese hatten wegen der coronabedi­ngten Obergrenze von 1000 Zuschauern die WM abgesagt.

Hendry kommt zurück: Nach acht Jahren Pause gibt der schottisch­e Snooker-Star Stephen Hendry sein Comeback als Profi. Der siebenmali­ge Weltmeiste­r hat von der World Snooker Tour eine Tour-Karte für zwei Jahre erhalten. Seine Rückkehr ist bei den European Masters vom 21. bis 27. September geplant. Der 51 Jahre alte Hendry war in den 90er-Jahren mit 36 Siegen der dominieren­de Profi in der Billard-Variante.

Theis siegt mit Boston: Die Boston Celtics mit Basketball-Nationalsp­ieler Daniel Theis haben ihre Führung im Play-off-Viertelfin­ale der NBA ausgebaut. Der Rekordmeis­ter setzte sich auch im zweiten Duell der Best-ofSeven-Serie in Orlando/Florida gegen Titelverte­idiger Toronto Raptors durch. Zum 102:99 trug Center Theis drei Punkte und neun Rebounds bei.

PRIVAS (SID) - Radsport-Überfliege­r Wout Van Aert genoss nach seinem spektakulä­ren Bergauf-Sprint gerade die Siegerehru­ng, da versetzte die Tour-Jury den französisc­hen Fans einen schweren Schock. Julian Alaphilipp­e, Publikumsl­iebling der Grande Nation, wurde mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe belegt – und verlor damit nach drei Tagen das Gelbe Trikot der Frankreich-Rundfahrt. „Wenn das so war, kann ich nichts dagegen machen“, sagte Alaphilipp­e, der 17 Kilometer vor dem Ziel noch Verpflegun­g angenommen hatte. Dies ist nur bis 20 km vor Etappenend­e erlaubt. Alaphilipp­e trottete geknickt davon, der neue Gesamtführ­ende Adam Yates wusste gar nicht, wie ihm geschah.

„Niemand will ein Gelbes Trikot so erhalten“, sagte der Brite: „Irgendein Offizielle­r hat mich angehalten und mir gesagt, dass ich aufs Podium muss. Ich hatte keine Ahnung, was los war.“Yates (Mitchelton-Scott) führt mit drei Sekunden Vorsprung auf Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma), Alaphilipp­e fiel auf Platz 16 zurück.

Ausgelasse­ner war die Stimmung bei Van Aert. Schon im Ziel hatte er die Arme in die Luft gerissen, das coole Lächeln verriet das Selbstvers­tändnis des jungen Belgiers. Scheinbar mühelos war der 25-Jährige nach 183 km zum Sieg im hektischen BergaufSpr­int gerast – das seltene Angebot seines ambitionie­rten Teams JumboVisma nahm er ohne Zögern an. „Ich habe jetzt meinen Etappensie­g“, sagte Van Aert im Ziel, nur um sich schnell seiner eigentlich­e Rolle in der Equipe des Gelb-Anwärters Roglic zu besinnen: „Für mich ist es eine Ehre, in einem solchen Team um das Gelbe Trikot zu fahren. Das ist hier das Wichtigste. Es gibt nichts, worüber ich mich beschweren müsste.“

Roglic hatte am Dienstag auf der ersten Bergankunf­t gesiegt, am Mittwoch machte Van Aert den zweiten Tagessieg für die niederländ­ische Mannschaft perfekt. Der im Vorjahr schwer gestürzte Belgier setzte seine Erfolgsser­ie nach der Corona-Pause fort. Mailand-Sanremo und die Strade Bianche gewann er ebenso wie das Punktetrik­ot bei der Dauphiné.

Am Mittwoch verwies er Cees Bol (Niederland­e/Sunweb) und Sam Bennett (Irland/Deceuninck-Quick Step) auf die Plätze. Bester Deutscher war der Ravensburg­er Emanuel Buchmann auf Platz 32. Einen Wechsel gab es in der Sprintwert­ung: Der siebenmali­ge Trikotgewi­nner Peter Sagan (Slowakei/Bora-hansgrohe), der Vierter wurde, verlor Grün an Bennett.

Nach dem scharfen Start in Gap glich das Geschehen eher einer Gruppenaus­fahrt als einer Tour-Etappe. Attacken wurden nicht gefahren, das Peloton nutzte den Weg in Richtung Ardeche zur aktiven Erholung, die Zeit vertrieben sich die Fahrer vor allem mit Gesprächen. Der Temposchni­tt lag bei gemächlich­en 42 km/h.

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FOTO: AFP Unschlagba­r: Wout van Aert.

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