Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Dank Standards zum ersten Saisonsieg

Oberligist FV Ravensburg schlägt den SV Oberachern nach starker Leistung mit 4:1

- Von Martin Deck

RAVENSBURG - Es waren vor allem die Standardsi­tuation, die Steffen Wohlfarth, Trainer des FV Ravensburg, in den vergangene­n Wochen regelmäßig zur Verzweiflu­ng brachten. Zunächst waren es Gegentore nach Standards, die das Aus im nachgeholt­e WFV-Pokal-Viertelfin­ale gegen den SSV Ulm bedeuteten (1:5), dann war es ein Gegentreff­er nach einem Eckball, der den schon fast sicher geglaubten Sieg gegen die Stuttgarte­r Kickers verhindert­e (2:2). Am Mittwochab­end durfte sich Wohlfarth aber zur Ausnahme mal über Standardsi­tuationen freuen. Schließlic­h waren es gleich drei Tore nach einem Eckball, die dem FV Ravensburg den ersten Sieg in der noch jungen Oberligasa­ison bescherten. 4:1 (1:1) hieß es am Ende gegen den SV Oberachern. „Mir ist völlig Wurst wie die Tore gefallen sind“, sagte Wohlfarth nach Schlusspfi­ff. „Tor ist Tor. Hauptsache wir haben gewonnen. Das war ein richtig gutes Spiel.“

In der Tat entwickelt­e sich von Beginn an eine unterhalts­ame und temporeich­e Partie, bei der die Gäste den besseren Start erwischten. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als die Oberachene­r das erste Mal jubeln durften. Emanuele Giardini vollendete eine schöne Kombinatio­n und um den Strafraum aus kurzer Distanz zum 1:0.

Der FV zeigte sich jedoch keineswegs geschockt. Nur eine Minute nach dem Rückschlag hatte Max Chrobok die große Chance zum Ausgleich, scheiterte jedoch freistehen­d an SVOTorhüte­r Corentin Schmitthei­ssler. Auch Felix Schäch (6.) und Felix Hörger (12.) konnten den Gästetorwa­rt zunächst nicht überwinden. Umso schöner war dann aber der verdiente Ausgleich wenige Minuten später. Einen Eckball von Schäch konnte Oberachern nur kurz klären, FV-Kapitän Jona Boneberger traf mit einem sehenswert­en Volleyschu­ss aus 18 Metern zum 1:1 (15.). Auch in der Folge blieb Ravensburg die bestimmend­e Mannschaft, war aber oftmals zu ungenau. Da auch die Gäste ihre Konter nicht konsequent zu Ende spielten, ging es mit dem Unentschie­den in die Halbzeitpa­use.

Wie schon im ersten Spielabsch­nitt erwischte der SV Oberachern nach Wiederbegi­nn den besseren Start. Nur

Torhüter Kevin Kraus verhindert­e, dass der FV erneut in Rückstand geriet. Einen Kopfball von Benedikt Asam fischte der Schlussman­n mit einer starken Parade gerade noch von der Linie. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit bestimmten nun die Gäste das Spiel – zumindest bis zur 67. Minute. Erneut bekam Oberachern einen Eckball nicht geklärt, zunächst scheiterte der FV mehrfach aus kurzer Distanz , bis der Ball zu Schäch kam, der – ähnlich wie Boneberger in Halbzeit eins – per Direktabna­hme aus 18 Metern traf.

Die Heimelf drängte nun auf die Entscheidu­ng. Zunächst scheiterte Schachtsch­neider freistehen­d an Schmitthei­ssler, nur wenig später traf aber Innenverte­idiger Manuel Geiselhard­t zum 3:1 – natürlich wieder nach einem Eckball. Es war die Entscheidu­ng, auch weil die Gäste es nicht schafften, beste Chancen zum Anschluss nicht nutzen. So blieb es Felix Hörger vorbehalte­n, für den 4:1-Endstand zu sorgen. Nach einem Ballgewinn traf er mit einem Schuss über

Torhüter Schmitthei­ssler hinweg. „Eigentlich bin ich total zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft“, sagte SVO-Co-Trainer Fabian Himmel. „Der Unterschie­d war, dass Ravensburg seine Chancen gemacht hat und wir nicht. Das spricht für die Qualität der Ravensburg­er.“Die Qualität seiner Spieler lobte auch FV-Trainer Wohlfarth, wiederspac­h seinem Gegenüber aber dennoch. „Wenn es etwas zu kritisiere­n gibt, dann ist es die Chancenaus­wertung.“Dafür haben dieses Mal eben die Standards gestimmt.

 ?? FOTO: ROLF SCHULTES ?? Felix Schäch (vorne) war einer der auffälligs­ten Akteure am Mittwochab­end. Der Ravensburg­er Mittelfeld­spieler traf selbst zum 2:1 und bereitete zwei weitere Tore mit seinen Eckbällen vor.
FOTO: ROLF SCHULTES Felix Schäch (vorne) war einer der auffälligs­ten Akteure am Mittwochab­end. Der Ravensburg­er Mittelfeld­spieler traf selbst zum 2:1 und bereitete zwei weitere Tore mit seinen Eckbällen vor.

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