Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Pfarrer Riedle plant wegen Corona Abschied auf Raten
Der Theologe sagt vor Versetzung nach Tettnang in einzelnen Gottesdiensten Adieu – Ravensburger Stelle noch frei
RAVENSBURG - Der katholische Pfarrer und Leiter der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Mitte Hermann Riedle muss auf eine zentrale Feier seines Abschieds aus Ravensburg verzichten. Grund sind die Corona-Vorgaben, wie Riedle auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mitteilte. Er wird aber vor seinem Wechsel nach Tettnang Ende September in jeder einzelnen Gemeinde mit einem Gottesdienst Adieu sagen. Wie seine Nachfolge geregelt wird, erklärt eine Sprecherin der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Am 19. September beginnt die „Abschiedstour“(siehe Kasten). Riedles letzte öffentliche Amtshandlung wird ein Gottesdienst vor dem Haus der Katholischen Kirche am Sonntag, 27. September, sein. „Das ist zugleich der letzte Gottesdienst und der letzte Tag meines Dienstes in Ravensburg“, so Riedle. Geplant sind auch einige Grußworte.
Riedle wechselt auf eigenen Wunsch nach Tettnang. Er kam vor 15 Jahren nach Ravensburg und wollte eigentlich nur zehn Jahre bleiben, wie er in einem SZ-Interview im Juni sagte.
Wer ihm nun nachfolgen wird, ist noch immer ungewiss. Eine Sprecherin der Diözese Rottenburg-Stuttgart erkärt dazu: „Freigewordene Pfarrerstellen werden jährlich in drei Ausschreibungsrunden (Frühjahr, Sommer und Herbst) neu vergeben. Die nahtlose Neubesetzung einer Pfarrerstelle kommt immer wieder vor, bildet jedoch eher die Ausnahme.“Die Stellen für den Herbst werden demnach ab Mitte September ausgeschrieben.
Wie schnell ein neuer Pfarrer gefunden wird, sei schwierig zu sagen. Das hänge auch davon ab, welche Pfarrer auf eine neue Stelle wechseln wollen und welche Wünsche sie haben – dabei gehe es nicht nur um die Frage, ob ein Pfarrer Stadt oder Land bevorzugt, sondern auch mit welcher Anzahl an Kirchengemeinden in einer Seelsorgeeinheit er arbeiten will und welche Größe des Pastoralteam haben soll.
Wenn das Besetzungsverfahren beendet ist, würden zunächst die Mitglieder der Kirchengemeinde im Gottesdienst und darauffolgend die Presse informiert. Die Sprecherin rechnet damit, Ende Oktober ein Ergebnis verkünden zu können. Pfarrer Riedle hatte im Juni gesagt, er rechne mit dem Amtsantritt eines Nachfolgers frühestens im Frühjahr 2021.
So lange die Stelle frei ist, übernimmt nach Angaben der Diözese Dekan Ekkehard Schmid die Aufgabe des sogenannten Administrators, also die vorübergehende Leitung der Seelsorgeeinheit, zusätzlich zu seinen sonstigen Aufgaben. „Wenn es notwendig ist, kann eventuell ein ausländischer Priester unterstützend für eine befristete Zeit dazu kommen“, so die Sprecherin.