Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gräfin Paula bittet zum Kaffeeklatsch
Einladung auf Schloss Aulendorf zu gewinnen
Gräfin Paula zu Königsegg-Aulendorf und ihre Zofe Rosalie sind die Stars der Aulendorfer Schlossgeschichten. Sie entführen die Besucher in die einst höfische Welt zu Zeiten von Kaiser und Grafen. Schließlich weilte die Gräfin selbst als oberste Hofdame von Kaiserin Sissi lange Zeit in Wien. Nun führt sie durch die Säle und Gemächer ihres Schlosses in Aulendorf. Dabei weiß auch ihre Zofe die ein oder andere persönliche Anekdote über ihre Herrschaft auszuplaudern
Wer zum Kaffeeklatsch möchte, muss bis spätestens Samstag, 5. September, 24 Uhr, die Telefonnummer wählen (0,50 Euro aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend) und das Stichwort „Paula“
sowie Name, Adresse und die eigene Telefonnummer nennen. Mit der Teilnahme stimmt der Teilnehmer der Veröffentlichung seines Namens und des Wohnorts in dieser Zeitung zu. Hinweise zum Datenschutz: www.schwäbische.de/datenschutz
ANZEIGEN oder kredenzt heimlich den Likör des Grafen. Der Höhepunkt ist das Stelldichein mit der Gräfin an der festlich gedeckten Kaffeetafel im Marmorsaal des Schlosses.
Gräfin Paula empfängt ab Ende Oktober wieder regelmäßig Gäste im Schloss. Eine Anmeldung ist erforderlich. Wir verlosen heute einen Gutschein, der zwei Personen berechtigt, an der Kostümführung durchs Schloss und dem anschließenden höfischen Kaffeeklatsch teilzunehmen. (sz)
Mensch, das ist ja mal eine Aussicht! Hier aus über 40 Metern Höhe, zusammengesetzt aus 38,8 Metern Turmhöhe plus Körpergröße, bietet sich ein fantastischer Rundumblick auf das Pfrunger-Burgweiler Ried. Wir schauen vom Bannwaldturm auf Großer Trauben, Oberer Schnöden und Tisch hinunter, wie uns die Markierungen erklären. Was es damit auf sich hat, wollen wir noch herausfinden.
Das Pfrunger-Burgweiler Ried gehört neben dem Federseegebiet und dem Wurzacher Ried zu den größten zusammenhängenden Moorgebieten in Südwestdeutschland. Es liegt in den Landkreisen Ravensburg und Sigmaringen zwischen den Gemeinden Königseggwald, Ostrach, Riedhausen und Wilhelmsdorf und ist etwa 2600 Hektar groß. Die Kreisgrenze verläuft mitten durch das Gebiet. Nicht nur die Moorlandschaft lädt zum Staunen ein, sondern auch der 2016 errichtete Bannwaldturm. Die tragende Konstruktion besteht aus Brettsperrholz-Modulen aus Fichte. Wenn Fichtenholzstreifen kreuzweise miteinander verklebt werden, entstehen sehr tragfähige und formstabile Bauteile, gibt ein Schild Auskunft. Die Fassade ist mit Lärchenholz verkleidet, das sich durch hohe natürliche Dauerhaftigkeit auszeichnet. 219 Stufen führen nach oben. Und Schritt für Schritt ändert sich die Aussicht durch die großen Aussparungen zu allen Seiten. Auch mit der Tierwelt des Rieds kann man sich im Turm schon ein klein wenig vertraut machen. Oben auf der Aussichtsplattform sind zur Orientierung entsprechende Hinweise zu den Teilgebieten des Rieds und Distanzen angebracht.
Am schnellsten ist der Bannwaldturm vom gleichnamigen Parkplatz aus erreichbar. Auf einem flachen, breiten, auch für Kinderwagen geeigneten Weg geht es in einer Viertelstunde gemütlich zum Turm. Die Wege von den Parkplätzen Laubach oder Grenzsteinmuseum sind doppelt bis dreimal so lang. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die einen Abschnitt der Rundwege „Großer Trauben“und „Bannwald“miteinschließt, führt vom Parkplatz Ulzhausen vorbei am Fünfeckweiher und teilweise auf Bohlenwegen zum Bannwaldturm.
Vom Bannwaldturm starten wir auf den Bohlenweg, den sich die Rundwege „Bannwald“und „Großer Trauben“teilen. Doch wie kommt der Turm eigentlich zu seinem Namen? Bannwälder sind die Urwälder von morgen, in denen die Natur vollständig sich selbst überlassen bleibt. „Kein Baum wird gefällt, kein Holz entnommen, keine Beere gepflückt“, so lautet das Credo. Bereits 1980 wurde das Gebiet „Großer Trauben“als Bannwald deklariert.
Warum das überhaupt nötig war? Durch Entwässerung und Intensivwirtschaft haben die Menschen massiv in die Moorlandschaft eingegriffen. Dadurch hat sich der Torfboden abgesenkt. Die Abbildung einer Erle macht das deutlich: Als sie um 1930 keimte, war noch eine etwa 1,20 Meter dicke Torfschicht vorhanden, erkennbar an den heute freiliegenden Stelzwurzeln. Auch die Artenvielfalt ist durch die Veränderung massiv zurückgegangen. Indem die Natur sich hier nun wieder stärker selbst überlassen wird, soll das Ökosystem gestärkt werden. Wir lernen, dass totes Holz Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Pflanzen, Pilze und Tiere bietet. Diese stellen dann auch die Basis für ein komplexes Nahrungsnetz dar, ohne das sich Singvögel, Kleinsäuger, Raubtiere oder Greifvögel dort nicht ansiedeln könnten. Der Kleinspecht hämmert beispielsweise seine Bruthöhle ins Totholz und ernährt sich hauptsächlich von den Insekten, die dort leben. Später geht sein Wohnraum an Meisen, Fledermäuse, Siebenschläfer oder Hornissen über. Mit 441 Hektar
Sommerzeit ist im Pfrunger-Burgweiler Ried das größte zusammenhängende Bannwaldgebiet in Baden-Württemberg zu finden.
Kaum gelesen, stutzen wir dann doch über die Spuren sichtlich gefällter Bäume am Wegesrand. Diese Fällungen seien der Verkehrssicherheit geschuldet, teilt das Naturschutzzentrum mit. Wir setzen den abwechslungsreichen Weg fort bis zum nächsten Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über das Gewässer eröffnet. Weiter geht es auf dem Bohlenweg. Der kleine Faltplan, den es am Parkplatz zum Mitnehmen und auf der Internetseite zum Herunterladen gibt, verspricht nach der nächsten Kurve einen weiteren besonderen Punkt. Und tatsächlich: Wir werden nicht enttäuscht mit dem Blick auf den Fünfeckweiher. Zwei Schwäne sind in einen anmutigen Tanz versunken. Und als wir die nächste Brücke erreichen, können wir eine Wasserratte – oder das, was wir dafür halten – beobachten.
Nun trennt sich der Weg. Rechts geht es zur insgesamt fünfeinhalb Kilometer langen „Bannwald“-Runde weiter, von der wir bereits etwa ein
Drittel zurückgelegt haben. Wer mehr Zeit mitbringt, den führt die Runde „Großer Trauben“in insgesamt etwa zehn Kilometern rund um den größten intakten Hochmoorschild des Rieds. Zunächst führt dieser Weg nach den bisherigen Höhepunkten etwas unspektakulär auch mit Straßensicht weiter. Beim Vogelsee angekommen, fühlt es sich dann wieder mehr nach Naturschutzgebiet an. Am Rand des Sees wartet ein weiterer Aussichtsturm. Seine 15 Stufen lassen sich um einiges schneller erklimmen, als die des Bannwaldturms. Auch der Ausblick von hier lohnt – obwohl wir die auf einem Plakat erwähnten Sumpfschildkröten nicht entdecken können.