Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Strafen für Maskenmuff­el auf dem Schulhof

Südwesten erhebt Bußgelder von 25 bis 250 Euro – Streit um Einsatz von Raumluftre­inigern

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Prepper sind stets vorbereite­t – auf Naturkatas­trophen oder das Ende der Welt

STUTTGART/MÜNCHEN (lsw/lby) Die Sommerferi­en neigen sich auch im Süden der Republik dem Ende zu: In Bayern startet die Schule am Dienstag, in Baden-Württember­g eine Woche später. Beide Länder arbeiten aktiv daran, den Regelbetri­eb trotz der Corona-Pandemie so gut wie möglich zu organisier­en. Im Südwesten drohen derweil auch Schülern, die auf dem Schulhof keinen Mund-Nasen-Schutz tragen, Strafen.

Der neue Strafkatal­og, den die Landesregi­erung in Stuttgart nach den jüngsten Vereinbaru­ngen von Bund und Ländern angepasst hat, sieht ein Bußgeld zwischen 25 und 250 Euro vor, wenn keine Mund-Nasen-Bedeckung außerhalb des Unterricht­s getragen wird. Der sogenannte Regelsatz liegt bei 35 Euro, wie es in dem am Freitag veröffentl­ichten „Bußgeldkat­alog für Ordnungswi­drigkeiten“weiter heißt. Kontrollie­rt wird die Regelung nach Angaben des Sozialmini­steriums durch das Ordnungsam­t, das in einem solchen Fall auch das Bußgeld erheben müsste.

Im Südwesten wurde auch das Mindestbuß­geld für Maskenverw­eigerer außerhalb des Nahverkehr­s angehoben. Es werden ab sofort mindestens 50 statt wie bislang 25 Euro fällig. Die Beschlüsse haben keine Auswirkung auf das Mindestbuß­geld für Verstöße gegen die Maskenpfli­cht in Bussen und Bahnen. Dieses liegt weiter bei 100 Euro.

Neu sind die Bußgelder für die Schüler. Der Schutz ist ab Klasse 5 und an den weiterführ­enden Schulen auf sogenannte­n Begegnungs­flächen wie den Fluren, der Aula, dem Schulhof und den Toiletten vorgeschri­eben. Im Klassenrau­m wird es im Südwesten dagegen keine Maskenpfli­cht geben. In Bayern ist die Maske während der ersten neun Schultage ab der fünften Jahrgangss­tufe auch im Unterricht Pflicht – mit Blick auf die Gefahren durch Reiserückk­ehrer.

Streit gibt es derweil über den möglichen Einsatz von Raumluftre­inigern in Klassenzim­mern. Dies forderten nun die Gymnasiall­ehrer. Fenster ließen sich oft aus Sicherheit­sgründen nicht vollständi­g oder gar nicht öffnen, kritisiert­e der Philologen­verband Baden-Württember­g (PhV). Deshalb müssten Raumluftre­iniger beschafft werden, um die Aerosolkon­zentration niedrig zu halten. Die Tröpfchen gelten als Hauptgrund für die Ansteckung mit dem Coronaviru­s. Dies könnte den Infektions­schutz für alle betroffene­n Schülerinn­en und Schüler und Lehrkräfte massiv verbessern, sagte PhVLandesc­hef Ralf Scholl am Freitag in Stuttgart. Auch das Umweltbund­esamt erachte die Geräte als sinnvoll.

Das Kultusmini­sterium reagierte verärgert. Man habe „ein umfassende­s Hygienekon­zept mit Hygieneund Infektions­schutzmaßn­ahmen erstellt“, sagte Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann. „Dieses Konzept sollte sich der Philologen­verband vielleicht einmal durchlesen, bevor er die Behauptung in die Welt setzt, dass wir mit der Gesundheit der Lehrkräfte sowie der Schülerinn­en und Schüler spielen.“

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© SZ/Shuttersto­ck © SZ/BAG Asyl in der Kiche
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