Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die interne (Erfolgs-)Lösung

Manuel Geiselhart hat sich in der Innenverte­idigung des FV Ravensburg festgespie­lt

- Von Martin Deck

RAVENSBURG - Es war die 72. Spielminut­e am Mittwochab­end, als sich Manuel Geiselhart in einer für ihn fast unbekannte­n Situation wiederfand in der des Torschütze­n. Mit seinem Kopfballtr­effer zum 3:1 sorgte der 20Jährige vom Fußball-Oberligist­en FV Ravensburg für die Vorentsche­idung im Spiel gegen den SV Oberachern und am Ende für den ersten Saisonsieg der Ravensburg­er.

„Das kommt eben auch mal vor“, scherzte der gelernte Defensivsp­ieler, der auch schon in der Vorsaison dreimal erfolgreic­h war. Trotz des seltenen Erfolgserl­ebnisses blieb er nach dem Schlusspfi­ff gelassen. „Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann.“Der Jubel seines Trainers nach dem Treffer seines Verteidige­rs viel deutlich emotionale­r aus, auch wenn Steffen Wohlfarth nach dem Schlusspfi­ff ganz nüchtern meinte. „Ich lobe keinen einzelnen Spieler.“Dennoch muss auch der Coach zugeben, dass er mit der Entwicklun­g von Geiselhart, der vor der vergangene­n Saison aus der Jugend des SSV Ulm ins Wiesental gewechselt ist, sehr zufrieden ist. „Manu macht seine Sache sehr gut“, sagt Wohlfarth, der damit aber weniger dessen Torinstink­t als vielmehr seine Defensivqu­alitäten meint.

Denn Geiselhart hat sich in der Mannschaft des Oberligist­en mittlerwei­le festgespie­lt. Bei allen drei Oberligasp­ielen stand der 20-Jährige neben Philipp Altmann von Beginn an in der Innenverte­idigung. Nach dem Abgang von Bartosz Broniszews­ki zum SC Pfullendor­f wollte Wohlfarth, seit dieser Saison auch Sportliche­r Leiter, eigentlich extern nach Ersatz suchen. Mit Nikolai Placzek und Dominik Wieland wurden auch zwei Defensivsp­ieler verpflicht­et. Aktuell scheint mit Geiselhart aber die beste Lösung intern gefunden worden zu sein – obwohl der ursprüngli­ch eigentlich für das defensive Mittelfeld vorgesehen war. „Mir ist egal ob Mittelfeld oder Abwehr, Hauptsache ich spiele“, sagt Geiselhart, der auch schon in der Ulmer A-Jugend meistens in der Innenverte­idigung eingesetzt wurde.

Für seine 20 Jahre tritt Geiselhart­schon sehr routiniert in der Defensive auf, ist zweikampfs­tark und kann mit seiner Technik das Spiel gut eröffnen. „Ich fühle mich wohl“, sagt er über seine neue Position. „Aber das liegt auch daran, dass mir meine Mitspieler, vor allem Philipp (Altmann), helfen.“Altmann ist mit seinen 24 Jahren bereits der Routinier in der Ravensburg­er Hintermann­schaft. Mit Geiselhart als Nebenmann und den jungen Samuel Boneberger (23) und Julian Flock (22) auf den Außenposit­ionen scheint Wohlfahrt seine Viererkett­e gefunden haben. In allen drei Oberligasp­ielen standen die vier von Beginn zusammen auf dem Platz. „Natürlich hilft das, wenn man eingespiel­t ist. Das gibt Sicherheit“, sagt Geiselhart.

Ob Wohlfarth auch beim Auswärtssp­iel in Dorfmerkin­gen wieder auf seine bewährte Abwehrreih­e setzen wird, lässt der Trainer aber noch offen. „Bei uns können viele auf mehreren Position spielen“, sagt er und will bewusst den Konkurrenz­kampf offen halten. Denn: „Zufriedenh­eit ist der erste Schritt zum Rückschrit­t.“Manuel Geiselhart ist aber vorerst weiter auf dem Vormarsch.

 ?? FOTO: ROLF SCHULTES ?? Vor der letzten Saison eigentlich für das defensive Mittelfeld gekommen, ist Manuel Geiselhart mittlerwei­le fester Bestandtei­l der FV-Verteidigu­ng.
FOTO: ROLF SCHULTES Vor der letzten Saison eigentlich für das defensive Mittelfeld gekommen, ist Manuel Geiselhart mittlerwei­le fester Bestandtei­l der FV-Verteidigu­ng.

Newspapers in German

Newspapers from Germany