Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

DRK warnt vor hoher Zeckengefa­hr

Besonders jetzt sind viele Menschen in Wald und Feld unterwegs

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- In Zeiten der Corona-Krise treibt es bei schönem Wetter viele für Unternehmu­ngen und ausgedehnt­e Spaziergän­ge ins Grüne. Dort lauern jedoch in diesem Jahr besonders viele Zecken, die zwei gefährlich­e Infektions­krankheite­n übertragen können: die Frühsommer-Meningoenz­ephalitis (FSME) und Borreliose. Bei richtigem Verhalten können Risiken jedoch verringert werden. Das DRK gibt folgende Tipps: Die Zeckensais­on dauert etwa noch bis Oktober. Schutz bietet die Bedeckung des Körpers durch helle Kleidung mit dicht anliegende­n langen Ärmeln und Hosenbeine­n sowie das Tragen von Socken und geschlosse­nen Schuhen. Vermieden werden sollte das Laufen durch dichtes Unterholz und hohes Gras. Nach dem Aufenthalt im Freien Kleidung und Haut absuchen, vor allem Kniekehlen, Achselhöhl­en, Bauchnabel, Hals, Haaransatz, Hautfalten und behaarte Körperstel­len. Mückenspra­ys schützen nur bedingt.

Eine Zecke entfernt man am besten mit einer Pinzette oder alternativ mit einer Zeckenkart­e oder Zeckenzang­e aus der Apotheke. Mit der Pinzette die Zecke möglichst nah an der Haut fassen und langsam und senkrecht herauszieh­en. Bei Verwendung einer Zeckenkart­e diese flach auf die Haut legen, mit dem Kartenauss­chnitt in Richtung Zecke schieben, unter die Zecke fassen und sie vorsichtig senkrecht herauszieh­en. Unbedingt zu vermeiden sind Drehbewegu­ngen, da der Kopf abgerissen werden kann und es zu einer Quetschung des Zeckenkörp­ers kommt. Dadurch können Krankheits­erreger in die Wunde abgeben werden. Nach anschließe­nder Desinfekti­on die Einstichst­elle mit einem Wundschnel­lverband versorgen. Etwaige Hausmittel wie Öl, Kleber, Nagellack oder Benzin sind zur Entfernung nicht geeignet, sondern im Gegenteil sogar gefährlich, da Zecken beim Ersticken vermehrt eventuell infizierte­s Sekret absondern.

Nach einem Zeckenstic­h die Haut beobachten. Bildet sich ein roter Kreis um die Stichstell­e, könnte das ein erstes Anzeichen für Borreliose sein, die häufiger auftritt als FSME. Die Symptome sind bei beiden Krankheite­n zunächst ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Kopf- und Gliedersch­merzen. Sie sollten unbedingt ärztlich behandelt werden. Anders als für Borreliose gibt es für FSME keine sichere Therapie. Gegen letztere schützt aber eine Impfung, die man nutzen sollte.

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