Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zwei Verletzte nach Flugzeugabsturz in Riedlingen
Nach dem Ausfall des Motors verlieren Pilot und Schüler die Kontrolle über ihre Maschine
RIEDLINGEN - Zwei Männer sind beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs am Montagvormittag auf dem Riedlinger Flugplatz verletzt worden. Nach Angaben der Rettungskräfte übte ein Fluglehrer mit seinem Schüler gegen 11.15 Uhr Starten und Landen. Nach dem Start sei das Flugobjekt auf eine Höhe von etwa 30 Metern abgehoben, anschließend sei der Motor ausgefallen. Beim Versuch, das Flugzeug wieder sicher zu landen, streifte erst die Tragfläche der Maschine einen Baum, danach stürzte das Gerät in eine Hecke.
Der 62-jährige Schüler erlitt eine offene Beinfraktur und wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Ein Rettungswagen brachte den leicht verletzten Fluglehrer ebenfalls in eine Klinik. Wie die Polizei mitteilt, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, um die Hintergründe
des Unfalls aufzuklären. Zudem habe die Staatsanwaltschaft einen Gutachter damit beauftragt, die Untersuchung zu unterstützen. Dafür sei das abgestürzte Flugzeug beschlagnahmt worden. Unklar war zunächst, ob es Zeugen des Vorfalls gegeben hat.
Aus dem Umfeld der Fliegergruppe Riedlingen, die sich auch um den Betrieb des Flugplatzes kümmert, erfuhr die „Schwäbische Zeitung“, dass der Fluglehrer als erfahrener Pilot gilt. Zudem seien die Wetterverhältnisse optimal gewesen: sonnig und wenig windig. Die verunglückte Maschine habe zuvor im Hangar des Flugplatzes gestanden. Der Fluglehrer habe eine eigene Flugschule. Er habe angehenden Piloten immer wieder Unterricht in Riedlingen erteilt. Der Pilot fertige seine Ultraleichtflugzeuge und die Motoren, mit denen er fliege, selbst und gebe auch Flugstunden auf anderen Flugplätzen in der Region. Der Verein betonte aber, dass Verbrennungsmaschinen
aller Flugzeuge auf dem Flugplatz häufig gewartet und überprüft würden.
Der offizielle Flugbetrieb auf dem Riedlinger Flugplatz finde samstags und sonntags statt. Dann sei auch die Infostelle von einem Flugleiter besetzt. Einen Tower gebe es allerdings nicht, denn das Riedlinger Aerodrom gilt als unkontrollierter Start- und Landeplatz. Unter der Woche gebe es hin und wieder Flugstunden von Fluglehrern, allerdings ohne Flugleiter auf der Infostelle.
Ralf Sräßle, einer der Vorsitzenden der Fliegergruppe in Riedlingen, wollte den Vorfall und dessen Hintergründe nicht kommentieren. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte er. „Der Fluglehrer ist Mitglied der Fliegergruppe Riedlingen und nach wie vor ein erfahrener Pilot.“Die Absturzstelle befinde sich darüber hinaus nicht direkt auf dem Flugplatzgelände. Aus seiner Sicht könne der Flugbetrieb bald wieder aufgenommen werden.