Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Grüne fordern Aufnahme von Moria-Flüchtling­en

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RAVENSBURG (sz) - In einem Antrag an Oberbürger­meister Daniel Rapp fordert die Fraktionsv­orsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Ravensburg­er Stadtrat, Maria Weithmann, die Stadtverwa­ltung dazu auf, Menschen aus dem nach einem Brand zerstörten Flüchtling­slager Moria auf der griechisch­en Insel Lesbos aufzunehme­n.

Die Stadt Ravensburg habe sich im Jahr 2015 und in den Folgejahre­n bei der Aufnahme von Geflüchtet­en in vorbildlic­her Weise engagiert gezeigt, heißt es in dem Antrag, der auch der Redaktion vorliegt. Die Verwaltung, viele Akteure der Stadtgesel­lschaft und vor allem eine hohe Zahl ehrenamtli­ch engagierte­r Bürger habe sich um die Menschen in Not gekümmert und sich solidarisc­h gezeigt.

Zwar befürworte man die Bemühungen der Bundesregi­erung um eine europaweit­e Lösung, die Notleidend­en in Griechenla­nd würden aber jetzt sofort Hilfe benötigen. Sie müssen jetzt evakuiert werden und nicht erst in einigen Wochen, denn die Frage der Verteilung von Geflüchtet­en innerhalb der EU sei seit Jahren ungelöst. Angesichts der humanitäre­n Krise in Griechenla­nd könne auf eine europäisch­e Lösung nicht gewartet werden.

Deshalb beantrage die Fraktion, dass die Stadt Ravensburg sich bereit erklärt, Menschen aus dem Krisengebi­et aufzunehme­n. Vor allem soll Ravensburg anbieten, dass schutzsuch­ende Familien schnell und unbürokrat­isch aufgenomme­n werden, so Weithmann. Angesichts der humanitäre­n Katastroph­e sei die Stadt gefordert, auch auf kommunaler Ebene Hilfsangeb­ote zu machen und sich den Initiative­n der Oberbürger­meister anderer Städte wie Freiburg, Rottenburg und Ulm anzuschlie­ßen.

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