Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Königsklasse, runderneuert
Handball-Champions-League ändert Modus und Prämien
Die Dallas Stars sind in der Eishockey-Profiliga NHL erstmals seit 20 Jahren wieder ins Stanley-Cup-Finale eingezogen. Die Texaner siegten im fünften Spiel der Best-of-SevenSerie nach einem 0:2-Rückstand gegen die Vegas Golden Knights mit 3:2 nach Verlängerung und entschieden die Serie mit 4:1 für sich. Das entscheidende Tor erzielte Dallas’ russischer Stürmer Denis Gurjanow in der 64. Minute in Überzahl. Finalgegner der Stars werden die Tampa Bay Lightning oder die New York Islanders sein.
Rodler küren Weltmeister am Königssee: Die Rennrodel-WM wird im kommenden Jahr vom 29. bis 31. Januar in Berchtesgaden am Königssee ausgetragen. Das gab der Weltverband FIL jetzt bekannt. Bereits Anfang das Monats war entschieden worden, dass die Wettbewerbe wegen der Corona-Pandemie nicht wie ursprünglich vorgesehen im kanadischen Whistler stattfinden können.
FLENSBURG (dpa/SID) - Neuer Modus, mehr Geld – aber auch viele Corona-Fragezeichen: Noch ehe der Sieger der vergangenen Saison gekürt ist, beginnt für den deutschen Handballmeister THW Kiel und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt die Jagd nach dem Millionen-Jackpot in der reformierten Champions League. Dank eines üppig dotierten Vermarktungsvertrages, der der Europäischen Handball-Föderation (EHF) in den nächsten zehn Jahren 500 Millionen Euro garantiert, können die nur noch 16 (statt zuvor 28) Teilnehmer der Königsklasse ordentlich Kasse machen.
„Das Gesamtpaket ist ein Riesenschritt für die Vereine“, sagte Gerd Butzeck, Geschäftsführer des Forum Club Handball, in dem sich die Topvereine zusammengeschlossen haben. Statt bisher 3,4 Millionen Euro werden ab dieser Saison immerhin 6,3 Millionen Euro ausgeschüttet.
Neu ist eine Erfolgsprämie in der Gruppenphase, in der jeder Punktgewinn mit 5000 Euro honoriert wird. Zudem erhält jeder Verein der beiden Achtergruppen pro Auswärtsspiel 30 000 Euro – macht bei sieben Partien in der Fremde 210 000 Euro. Für die Gruppensieger und -zweiten, die sich direkt für das Viertelfinale qualifizieren, gibt es einen Bonus von 30 000 Euro. Jeder Punkt im Achtelfinale bringt 7500 Euro, im Viertelfinale 10 000 Euro. Große Kasse wird dann beim Final-Four-Turnier gemacht: Der Gewinner erhält eine Rekordprämie von einer Million Euro – darin enthalten sind allerdings die bis dahin schon ausgeschütteten Gelder von maximal 450 000 Euro.
Für Kiel und Flensburg kommen die Zusatzeinnahmen angesichts der erheblichen finanziellen Einbußen in der Corona-Krise zur rechten Zeit. Die Flensburger starten an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/live bei DAZN) in heimischer Halle gegen den polnischen Meister Vive Kielce um Nationaltorhüter Andreas Wolff („Ich will einfach wieder Handball spielen“) mit einem Geisterspiel in die Gruppenphase – ein Novum in der 30-jährigen Vereinsgeschichte. Zudem lief die Vorbereitung zwangsläufig unrund. Mangels Gegnern gab es zuletzt keine Testspiele mehr. „Es war alles nicht einfach“, sagt Trainer Maik Machulla. Dennoch: „Wir wollen das erste Spiel gewinnen.“Nach dann übrigens hierzulande 192 Tagen ohne Handballspiel unter Wettkampfbedingungen ...
Rekordmeister Kiel startet am Donnerstag (18.45 Uhr) beim HC PPD Zagreb in den Wettbewerb. „Unser großes Ziel ist, unter die beiden ersten Mannschaften zu kommen und uns direkt für das Viertelfinale zu qualifizieren“, sagte THW-Sportdirektor Viktor Szilagy. Nach dem Saisonabbruch war der deutsche Rekordchampion von der EHF für das wegen Corona auf Ende Dezember verlegte Final-Four-Turnier 2020 als Tabellenführer seiner Gruppe gesetzt worden. Für das Team um Norwegens Topstar Sander Sagosen ist die Gruppenphase also auch ein prima Test für den letzten Kampf um die alte Trophäe zwischen Weihnachten und Silvester in Köln. Im Juni 2021 wird dort dann ein neuer Pokal vergeben.