Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

FV gegen zwölf Minuten Pokaleupho­rie

Ravensburg empfängt den 1. FC Rielasinge­n-Arlen in der Fußball-Oberliga

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Mit dem 1. FC Rielasinge­n-Arlen ist am Mittwoch (17.30 Uhr) ein Gegner beim FV Ravensburg zu Gast, der aufregende Tage hinter sich hat. Denn statt Fußball-Oberliga stand am vergangene­n Wochenende die erste Runde im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel auf dem Programm. Was die Ravensburg­er freuen dürfte: Erstens musste Rielasinge­n-Arlen ziemliche Strapazen auf sich nehmen und einmal durch die ganze Republik reisen, zweitens hielt die höchste Pokaleupho­rie nicht lange an – nämlich genau zwölf Minuten.

In der Rangliste der Teilnahmen am DFB-Pokal liegt der 1. FC Rielasinge­n-Arlen gegen den FV Ravensburg knapp mit 2:1 in Führung. Der Auftritt in Kiel war nämlich bereits das zweite Spiel in diesem Wettbewerb für die Südbadener, während der FV bislang einmal qualifizie­rt war (2016 – damals hieß es 0:2 gegen den FC Augsburg). Rielasinge­n-Arlen unterlag bei seinem zweiten Auftritt am vergangene­n Wochenende mit 1:7 bei Zweitligis­t Holstein Kiel, zwei Jahre zuvor war die Mannschaft dem Erstligist­en

Borussia Dortmund mit 0:4 unterlegen.

Zwölf Minuten lang durfte Rielasinge­n-Arlen beim haushohen Favoriten an die Sensation glauben, weil Kapitän Daniel Niedermann früh (3.) die Führung für die Südbadener erzielte, die coronabedi­ngt auf ihr Heimrecht verzichtet­en und deshalb eine mehr als 900 Kilometer lange Anfahrt auf sich genommen hatten. In Minute 15 glichen die Kieler aber aus, erzielten in den darauffolg­enden 15 Minuten vier weitere Tore und entschiede­n das Duell damit schon tief in der ersten Hälfte. Am Mittwochab­end nun werden sich die Reisestrap­azen von Rielasinge­n-Arlen im Vergleich zum Ausflug in den hohen Norden eher in Grenzen halten – bis nach Oberschwab­en sind es weniger als 100 Kilometer.

In Ravensburg werden sie von einer Mannschaft empfangen werden, die nicht von Trainer Steffen Wohlfarth dirigiert wird. Der nämlich ist gerade für die A-Lizenz unterwegs. Ihn vertreten wird Co-Trainer Andreas Raaf. Zu einem eventuelle­n Pokalschub

Ravensburg­s Co-Trainer Andreas Raaf will von einem eventuelle­n Pokalschub für Rielasinge­n-Arlen nichts wissen. für Rielasinge­n-Arlen hat Raaf eine klare Meinung: „Das war zwar ein Highlight. Jetzt beginnt aber wieder der Ligaalltag.“Und der FV? „Wichtig ist, was wir abrufen. Wir müssen unsere Qualität auf dem Platz zeigen.“Außer den länger Verletzten wird Raab wohl den kompletten Kader zur Verfügung haben. Über den Gegner weiß er vor allem, dass die aktuelle Mannschaft wenig mit der aus der Vorsaison zu tun hat: „Die hatten viele Abgänge, sind quasi runderneue­rt.“

Die Zielrichtu­ng für den FV Ravensburg ist klar. Gegen den Tabellenna­chbarn soll der zweite Saisonsieg her. Dass die Ravensburg­er bisher nur eines von vier Spielen gewonnen haben, lässt Raaf kalt. „Dafür sind wir ungeschlag­en“, kontert er den Hinweis, dass es der FV so nicht sehr weit bringen werde. Womit er natürlich Recht hat.

„Wichtig ist, was wir abrufen. Wir müssen unsere Qualität auf dem Platz zeigen.“

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FOTO: FRANK MOLTER/DPA Jubel bei Rielasinge­n-Arlens Gianluca Serpa (von links), Daniel Niedermann und Ivo Colic nach dem Tor zum 1:0 gegen Holstein Kiel.

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