Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verschärft­er Teil-Lockdown bis Januar

Bund und Länder einigen sich – Etwas mehr Kontakte an Weihnachte­n möglich

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BERLIN (dpa) - Die strengen Beschränku­ngen für persönlich­e Kontakte werden im Kampf gegen die Corona-Pandemie noch einmal für mehrere Wochen verschärft, dafür aber dann über Weihnachte­n gelockert. Darauf verständig­ten sich die Ministerpr­äsidenten am Mittwoch nach mehrstündi­gen Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Merkel forderte eine weitere „große Kraftanstr­engung“, um die weiterhin hohen Corona-Infektions­zahlen wieder unter Kontrolle zu bringen. „Es kommt weiter auf jeden und jede einzelne an“, sagte die Kanzlerin. Der im November begonnene Teil-Lockdown mit Schließung­en zahlreiche­r Einrichtun­gen habe den starken Anstieg der Neuinfekti­onen zwar gebrochen, diese seien aber weiterhin auf einem hohen Plateau. Die Kontaktbes­chränkunge­n müssten noch einmal verschärft werden – mit einer Begrenzung von Treffen auf maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten. Dies werde nach menschlich­em Ermessen bis Anfang Januar gelten müssen.

Über Weihnachte­n werden die strengen Kontaktbes­chränkunge­n gelockert. Vom 23. Dezember bis längstens 1. Januar dürfen sich maximal zehn Personen treffen, Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) rief dazu auf, sich über Weihnachte­n nur im kleinen Kreis zu treffen und auf unnötige Reisen zu verzichten. Der Erfolg des Teil-Lockdowns sei nicht so groß wie erhofft ausgefalle­n. Daher müsse er verlängert und vertieft werden. Die Weihnachts­ferien dürften nicht zu einem Rückschlag bei der Pandemiebe­kämpfung führen, betonte er.

Um große Menschenan­sammlungen zu vermeiden, soll es an sonst belebten Plätzen ein Feuerwerks­verbot für Silvester geben. Im privaten Bereich konnten sich die Länder zu keinem Böllerverb­ot durchringe­n, empfehlen aber den Verzicht. Für Schüler, die sich mit Corona angesteckt haben, und für deren Mitschüler soll es einheitlic­he Regeln geben. Merkel und die Ministerpr­äsidenten der

Länder verständig­ten sich darauf, dass positiv getestete Schüler gemeinsam mit ihren Mitschüler­n – in der Regel die Schulklass­e – in eine fünftägige Quarantäne geschickt werden. Nach fünf Tagen Quarantäne sollen die betroffene­n Schüler dann einen Corona-Schnelltes­t machen.

Ebenfalls geeinigt haben sich Merkel und die Regierungs­chefs nach langem Ringen auf weitere Finanzhilf­en für Unternehme­n, die unter den Auswirkung­en der Pandemie leiden. Angesichts der Verlängeru­ng des Teil-Lockdowns plant der Bund im Dezember Hilfen im Umfang von rund 17 Milliarden Euro, hieß es aus Teilnehmer­kreisen. LEITARTIKE­L

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