Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schussenpa­rk: Die CDU ist skeptisch

Fraktion befürchtet höhere Kosten und viel Müll in der geplanten Grünanlage

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Die CDU im Ravensburg­er Gemeindera­t will sich derzeit nicht vorbehaltl­os hinter die Pläne der Stadt für einen Schussenpa­rk westlich des Bahnhofs stellen. Daran ändert auch eine feste Zusage über drei Millionen Euro Fördermitt­el vom Bund nichts, für die sich laut Oberbürger­meister Daniel Rapp zuvorderst der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Axel Müller eingesetzt hatte.

Zwar begrüße die CDU das Projekt Schussenpa­rk als „Chance für unsere Stadt“, doch gebiete es „die Fairness und politische Klugheit, dass wir Projekte – auch wenn Fördergeld­er zugesagt sind – diskutiere­n und hinterfrag­en“, heißt es in einer Presseerkl­ärung von Fraktionsc­hef August Schuler.

Die Fraktion hat dem OB einen kritischen Fragenkata­log zukommen lassen und will unter anderem wissen, welche anderen Projekte „reduziert, abgesagt oder zurückgest­ellt“werden sollen, um den geschätzte­n Eigenantei­l der Stadt von 1,2 Millionen Euro für den Park zu finanziere­n. Schuler fehlen außerdem Informatio­nen dazu, wie die Kosten errechnet worden sind, mit welchen Folgekoste­n geplant werde und ob es eine weitere Überquerun­g der Bahn im Bereich des Busbahnhof­s geben soll.

Vor den Haushaltsb­eratungen des Gemeindera­tes am Freitag hinter verschloss­enen Türen verweist die CDU auf die kritische finanziell­e Situation der Stadt in den nächsten beiden Jahren. Wegen der angespannt­en Lage müssten „wichtige Projekte“in der Stadt und den Ortschafte­n verschoben werden, dazu seien Steuererhö­hungen für Unternehme­n und Bürger im Gespräch.

Darüber hinaus stünden notwendige Investitio­nen in den Bereichen Bildung und Schulen, Familien und Soziales, Wohnungsba­u, Digitalisi­erung, Mobilität, Wirtschaft und Handel sowie Umwelt und Klimaschut­z an. „In diese Prioritäte­nliste muss sich der Schussenpa­rk einglieder­n“, so August Schuler.

Die Fraktionss­pitze der CDU rechnet damit, dass – anders als in den Schätzunge­n der Stadtverwa­ltung – zu den drei Millionen Euro Fördermitt­eln des Bundes zwei bis drei Millionen Euro Kosten für den

Schussenpa­rk auf die Kommune zukommen werden. „Das lehrt uns die Erfahrung aus den Mehrkosten-Projekten der vergangene­n Jahre“, heißt es in der Presseerkl­ärung.

Schuler und seine Kollegen verweisen weiterhin darauf, dass das Projekt „Rahlenpark“in der Weststadt bislang nicht umgesetzt worden, aber bereits vor fünf Jahren beschlosse­n worden sei. Und was Grünanlage­n grundsätzl­ich angeht: Auch den Serpentine­nweg zur Veitsburg sieht die CDU nicht uneingesch­ränkt positiv: Der Weg werde „leider von Müll und Abfall täglich belastet und erfordert den intensiven Einsatz des Betriebsho­fes“. Die Christdemo­kraten befürchten ähnliche Probleme offenbar erst recht in einem Schussenpa­rk.

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So ähnlich soll der Schussenpa­rk aussehen. Rechts zu erkennen: der Bahnhof.

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