Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Warnung vor grün-rot-rot

Unions-Spitzen stimmen Partei auf Wahlkampf ein

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MÜNCHEN (dpa) - CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r, CSUChef Markus Söder und der JU-Vorsitzend­e Tilman Kuban haben die Union auf einen harten Kampf gegen ein mögliches grün-rot-rotes Bündnis im Bund eingeschwo­ren. „Das wird ein beinharter Wahlkampf, und es geht um eine sehr grundsätzl­iche Richtungse­ntscheidun­g“, so KrampKarre­nbauer am Sonntag beim digitalen Deutschlan­dtag der Jungen Union (JU). Söder warnte vor einem „Zurück ins Vorgestern“, sollte Grün-Rot-Rot Realität werden. Und Kuban sagte, Grüne, SPD und Linksparte­i wollten sich den „Traum vom linken Disneyland“erfüllen.

Kuban wurde mit klarer Mehrheit für zwei weitere Jahre als Vorsitzend­er der Nachwuchso­rganisatio­n von CDU und CSU bestätigt. Er erhielt 83,8 Prozent der Stimmen. Gegenkandi­daten gab es nicht. Der Frauenante­il im JU-Bundesvors­tand stieg am Ende auf rund 41 Prozent.

Kramp-Karrenbaue­r, Söder und Kuban warnten die Union eindringli­ch davor, sich angesichts guter Umfragewer­te in trügerisch­er Sicherheit zu wiegen. Wenn die Grünen eine Chance sehen würden, den Kanzler oder die Kanzlerin zu stellen, „dann werden sie das in jeder möglichen Konstellat­ion tun“, sagte die scheidende CDU-Vorsitzend­e. Deshalb müsse die Union so stark wie nur irgendwie möglich werden. Jeder müsse sein Bestes geben, um den Wahlkampf am Ende zu gewinnen.

„Wir werden im nächsten Wahljahr nicht dafür gewählt, was wir in 15

Jahren mit Angela Merkel an der Spitze für dieses Land erreicht haben, sondern wir werden dafür gewählt, was wir für die nächsten 15 Jahre im Angebot haben, wie wir die Zukunft gestalten wollen.“Als ganz zentrales Thema nannten sie und Söder auch die Klimapolit­ik.

Söder warnte, bei der Bundestags­wahl im Herbst 2021 werde es ein „Wimpernsch­lagfinale“geben. „Einige meinen, Schwarz-Grün wäre doch ganz nett. Aber man muss aufpassen, dass man am Ende nicht mit einem anderen Modell aufwacht: nämlich mit Grün-Rot-Rot“, sagte der CSU-Chef. Und was dies dann für das Land bedeuten würde, könne sich wohl „jeder vorstellen“.

Kuban warnte mit Blick auf Grüne, SPD und Linksparte­i: „Wenn sie am 26. September auch nur eine einzige Stimme im Parlament Vorsprung haben werden, dann werden sie zugreifen und sich ihren Traum vom linken Disneyland erfüllen.“

Kramp-Karrenbaue­r, Söder und Kuban setzen für Januar nun auch endlich auf Klarheit, wer der neue CDU-Vorsitzend­e wird. „Wir werden in der Sitzung des Bundesvors­tandes am 14. beschließe­n, dass wir im Januar den Parteitag durchführe­n werden“, sagte Kramp-Karrenbaue­r. „Und ich glaube, die letzten Wochen haben gezeigt, dass das auch richtig und dass das auch notwendig ist.“Für ihre Nachfolge kandidiere­n ExUnionsfr­aktionsche­f Friedrich Merz, NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet und der Außenpolit­iker Norbert Röttgen.

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