Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Erneut mehr Übernachtu­ngen in Notunterku­nft

Immer mehr Menschen ohne festen Platz zum Schlafen in Ravensburg

- Von Lena Müssigmann

RAVENSBURG - Die Zahl der Übernachtu­ngen in der Ravensburg­er Notunterku­nft für Obdachlose in der Florianstr­aße hat im laufenden Jahr bereits zugenommen. Und der Winter, in dem das Übernachte­n im Freien gefährlich werden kann, steht noch bevor.

Dieses Jahr wurden nach Angaben der Ravensburg­er Stadtverwa­ltung bereits 51 Personen in der Notübernac­htung aufgenomme­n. Diese Personen kommen meist für mehrere Nächte in die Unterkunft, die sie allerdings tagsüber wieder verlassen müssen. Bis Mitte November hat die

Stadt Ravensburg 736 Übernachtu­ngen gezählt – und das seien mehr Übernachtu­ngen als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Schon 2019 war die Zahl der Übernachtu­ngen im Vergleich zum Vorjahr angestiege­n.

„Die Gründe für die hohe Zahl an Aufnahmen und Übernachtu­ngen sind sehr vielfältig“, teilt die Stadtverwa­ltung mit. „Im Obdachlose­nbereich sind es oft Mietschuld­en, die zu einer Aufnahme führen. Manchmal haben die Personen gesundheit­liche Probleme.“Psychische Krankheite­n und Abhängigke­iten zählten dazu. Die Einrichtun­gen für Obdachlose in Ravensburg würden das ganze Jahr über in Anspruch genommen: „Auffällig ist eine steigende Zahl an obdachlose­n Personen“, heißt es vom Sozialamt der Ravensburg­er Stadtverwa­ltung .

Eine spezielle Vorbereitu­ng auf die kalte Jahreszeit gebe es nicht, weil die Räumlichke­iten das ganze Jahr zur Verfügung stehen und offensicht­lich gebraucht werden. Sollten die Übernachtu­ngsmöglich­keiten in diesem Winter nicht ausreichen, müsse die Stadt zusammen mit dem Württember­ger Hof, der die Notübernac­htungsstel­le im Auftrag der Stadt betreut, und dem Landratsam­t Ravensburg gegebenenf­alls nach Lösungen suchen.

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ARCHIVFOTO: BERND ADLER Die Notübernac­htungsstel­le ist für Menschen gedacht, die sich in einer existenzie­llen Notlage befinden und für die bevorstehe­nde Nacht ein Bett brauchen.

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