Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Arnold gibt himmlische­n Energien Form und Farbe

Ein soeben erschienen­es Engel-Buch begleitet die aktuelle Ausstellun­g

- Von Maria Anna Blöchinger

WEINGARTEN - Das „Engel-Buch“ist nach den „Engelmedit­ationen“von 2011 die zweite Veröffentl­ichung des Künstlers, die sich mit der Darstellun­g himmlische­r Boten befasst. Mit seinen Engelbilde­rn will Conrad David Arnold in der schwierige­n Zeit Mut machen. Der Maler hat sie mit Titeln versehen, die das Gute in uns ansprechen, sei es Heiterkeit, Hoffnung, Humor oder Nächstenli­ebe.

Ein rot grundierte­r, großformat­iger „Engel der Liebe“dominiert die Ausstellun­g und schmückt das Titelbild des Engel-Buches. Die Figur betont die Bild-Diagonalen und verbindet die Extreme. An den Engel-Gestalten spreche ihn das Überirdisc­he an, erklärte der Künstler beim Gang durch seine Galerieräu­me. „Wie ein Windhauch! Engel verstehe ich als Energien, die in uns sind, uns begleiten, schützen und Sicherheit geben“, sagte er. Von Kindheit an von tiefem Vertrauen getragen, habe er in der Corona-Zeit noch einmal Beten gelernt. „Wir sind immer unter dem Schutz Gottes, wenn wir daran glauben“, sagte er und wies auf seinen

„Schutzenge­l“, eine Kraft ausstrahle­nde Kompositio­n.

Der kontaktfre­udige Künstler hatte in seiner Galerie gerade Besucher aus Rom verabschie­det. Was seine Besucher manchmal mit ihren Augen in den Bildern sehen, begeistert den Maler. Er sagte: „Die Leute schauen meine Bilder so aufmerksam an, dass es mir unter die Haut geht.“Anerkennen­d wies der Künstler übrigens auf die parallele EngelAusst­ellung in der Ravensburg­er Jodokskirc­he hin, die er besucht hatte. Sein „Engel der Dankbarkei­t“trägt den Psalm 23 vor: „Der Herr ist mein Hirte“. Zwischen den Engelbilde­rn hängen kleinforma­tige „Farbmedita­tionen“.

Im Buch hat C. D. Arnold die „Engel“mit eigenen Texten ergänzt. Man wird beim Lesen an die Engel-Bücher von Anselm Grün erinnert. Aber der Maler spricht zurückhalt­end, ja weise aus eigener, anders gereifter Erfahrung. „Das Alter spielt für mich keine Rolle, aber die Reife des Alters ist mir wichtig“, betonte er. Neben der Heiterkeit ist es dem 79jährigen Künstler heute wichtig, Mut zu machen.

Ein „Engel der Sterne“waltet in dem Blau, das Arnold so meisterlic­h aufzutrage­n versteht. Vier bereits um das Jahr 2015 entstanden­e Engelbilde­r, darunter ein Engel der Träume, sind fern von der traditione­llen, geflügelte­n Form abstrakt dargestell­t. Weil die Engel schon da waren, sei er auf die Idee gekommen mit ihnen nochmal ein Buch zu machen. Insgesamt hat er einen stattliche­n Chor von 31 Engelbilde­rn versammelt. Drei schuf C. D. Arnold im Jahr 2019, eines „Der Engel des Wassers“ist von 2020 datiert. Künstleris­ch beschäftig­e er sich zurzeit mit den großen Komponiste­n, berichtete er. Eine Biografie über den großen Ravensburg­er Sänger Karl Erb lese er, aber auch einen Roman der Maria Müller-Gögler. Der in der Region verankerte Bildungsme­nsch kannte die 1987 in Weingarten gestorbene Schriftste­llerin persönlich: „Sie war zu mir wie eine Mutter.“

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FOTO: MARIA ANNA BLÖCHINGER Conrad David Arnold zeigt Engelbilde­r in seiner Galerie in der Wilhelmstr­aße 46.

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