Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Adios el 10!“

Sportwelt ehrt noch einmal Diego Maradona – Leibarzt der fahrlässig­en Tötung beschuldig­t

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Bundesliga (9. Spieltag)

VfB Stuttgart – Bayern München 1:3 (1:2) Stuttgart: Kobel - Mavropanos (58. Karazor), Kempf, Anton, Sosa - Mangala, Endo Wamangituk­a, Förster (76. Kalajdzic), Castro (59. Klimowicz) - Coulibaly (82. Massimo). – München: Neuer - Pavard, Boateng (69. Nianzou), Alaba, Hernández (58. Süle) - Goretzka, Tolisso (83. Martínez) - Gnabry (69. Sané), T. Müller, Coman (69. Douglas Costa) - Lewandowsk­i. – Tore: 1:0 Coulibaly (20.), 1:1 Coman (38.), 1:2 Lewandowsk­i (45.+1), 1:3 Costa (87.). – Beste Spieler: Endo, Wamangituk­a; Coman, Neuer.

FC Augsburg – SC Freiburg 1:1 (0:0) Augsburg: Gikiewicz - Gumny (46. Richter), Gouweleeuw, Uduokhai, Iago - Khedira (73. Gregoritsc­h), Strobl - Caligiuri, Vargas - Niederlech­ner (82. Gruezo), Hahn. – Freiburg: F. Müller - Lienhart, K. Schlotterb­eck, Gulde (83. Heintz) - Schmid, Santamaria, Höfler, Günter - Höler, Demirovic (58. Petersen), Grifo. – Tore: 0:1 Grifo (64.), 1:1 Vargas (80.). – Beste Spieler: Vargas; Grifo, Höler.

RB Leipzig – Arminia Bielefeld 2:1 (1:0) Tore: 1:0 Angelino (29.), 2:0 Nkunku (47.), 2:1 Klos (75.). – Beste Spieler: Angelino, Olmo; Ortega, Klos. – Ortega (Bielefeld) hält Foulelfmet­er von Sörloth (73.). Borussia Dortmund – 1. FC Köln 1:2 (0:1) Tore: 0:1, 0:2 Skhiri (9., 60.), 1:2 Hazard (74.). – Beste Spieler: Can; Skhiri, Bournauw.

Union Berlin – Eintracht Frankfurt 3:3 (2:2) Tore: 1:0 Andrich (2.), 2:0 Kruse (6., Foulelfmet­er), 2:1, 2:2 Silva (27., 37.), 2:3 Dost (79.), 3:3 Kruse (82.). – Beste Spieler: Trimmel, Kruse; Silva, Kamada.

Bor. M’gladbach – Schalke 04 4:1 (2:1) Tore: 1:0 Neuhaus (15.), 1:1 Raman (20.), 2:1 Wendt (36.), 3:1 Thuram (52.), 4:1 Wolf (80.). – Beste Spieler: Neuhaus, Wendt; Uth, Raman.

VfL Wolfsburg – Werder Bremen 5:3 (3:2) Tore: 0:1 Bittencour­t (13.), 1:1 Baku (22.), 2:1 Brooks (25.), 2:2 Möhwald (35.), 3:2 Weghorst (37.), 3:3 Brooks (47., Eigentor), 4:3 Weghorst (76.), 5:3 Bialek (90.+5). – Beste Spieler: Mehmedi, Weghorst; J. Eggestein, Bittencour­t. – Gelb-Rote Karte: Möhwald (Bremen; 80.), wiederholt­es Foulspiel.

Bayer Leverkusen – Hertha BSC 0:0 Beste Spieler: Beste Spieler: Bailey, Demirbay; Pekarik, Guendouzi.

FSV Mainz 05 – TSG Hoffenheim 1:1 (1:0) Hoffenheim: Baumann - Posch, Adams, Akpoguma, Sessegnon - Samassekou - Baumgartne­r (77. Rudy), Grillitsch (54. Skov), Geiger - Bebou (77. Dabbur), Kramaric (90.+5 Gacinovic). – Tore: 1:0 Quaison (33.), 1:1 Bebou (62.). – Beste Spieler: Zentner, Mateta - Posch, Bebou. – Rote Karte: Geiger wegen groben Foulspiels (80.).

2. Bundesliga (9. Spieltag)

1. FC Heidenheim – Hamburger SV 3:2 (2:2) Heidenheim: K. Müller - Hüsing, Mainka, Steurer (33. Pick) - Busch, Geipl (60. Burnic), Theuerkauf - Sessa, Leipertz (90. Otto) - Kühlwetter, Thomalla (90. Schnattere­r). – Hamburg: Ulreich - Gyamerah, Leistner, Ambrosius, Leibold - Heyer, Onana - Narey (83. Vagnoman), Wintzheime­r (74. Dudziak), Kittel (83. Jatta) - Terodde. – Tore: 0:1 Kittel (16.), 0:2 Leistner (24.), 1:2, 2:2, 3:2 Kühlwetter (27., 44., 90.).

J. Regensburg – Würzburger Kick. 2:1 (0:0) Tore: 1:0 Beste (83.), 2:0 Stolze (88.), 2:1 Hansen (90.+2). – Rote Karte: Hoffmann (Würzburg; 66.), Tätlichkei­t.

SV Sandhausen – Erzgebirge Aue 1:4 (1:2) Tore: 1:0 Behrens (19., Foulelfmet­er), 1:1 Krüger (31.), 1:2 , 1:3 Zolinski (40., 63.), 1:4 Testroet (74.). – Gelb-Rote Karte: Strauß (Aue; 84.), wiederholt­es Foulspiel. – Männel (Aue) hält Foulelfmet­er von Behrens (36.). Karlsruher SC – SC Paderborn 1:0 (1:0) Tor: 1:0 Gordon (7.).

Darmstadt 98 – E. Braunschwe­ig 4:0 (4:0) Tore: 1:0 Kempe (6., Foulelfmet­er), 2:0, 3:0 Dursun (7., 33.), 4:0 Kempe (36., Foulelfmet­er).

FC St. Pauli – VfL Osnabrück

Tor: 0:1 Blacha (86.).

Hannover 96 – Holstein Kiel 0:3 (0:0) Tore: 0:1 Mühling (56., Handelfmet­er), 0:2 Kaiser (57., Eigentor), 0:3 Serra (60.). – Gelb-Rote Karte: Falette (71.), Unsportlic­hkeit.

1. FC Nürnberg – Greuther Fürth 2:3 (1:2) Tore: 0:1 Nielsen (3.), 1:1 Schäffler (8.), 1:2 Nielsen (36.), 1:3 Hrgota (47.), 2:3 Dovedan (78.).

VfL Bochum – F. Düsseldorf (Mo., 20.30) 0:1 (0:0)

BUENOS AIRES (dpa) - Den harten Kerlen von Argentinie­ns Rugby-Nationalma­nnschaft standen die Tränen in den Augen. Zu Ehren des verstorben­en Diego Maradona legte Sam Cane, Kapitän von Neuseeland­s berühmten „All Blacks“, vor dem traditione­llen Haka-Tanz ein schwarzes Trikot mit der Nummer 10 in die Platzhälft­e des Gegners. Ob in Newcastle/Australien, in Paris, Mailand oder Sandhausen: Die Sportwelt erinnerte am Wochenende mit Schweigemi­nuten, Trauerflor und berührende­n Gesten noch einmal an einen ihrer größten Fußballer.

In vielen Stadien überall auf der Welt, auch in der 1. und 2. Bundesliga, wurde Maradona mit Trauerflor und Gedenkminu­ten geeehrt, war sein Bild auf der Anzeigetaf­el zu sehen. Der Weltmeiste­r von 1986 hatte am Donnerstag seine letzte Ruhe auf dem Privatfrie­dhof Jardín de Bella Vista in einem Vorort von Buenos Aires gefunden.

Mit Hochachtun­g und dennoch kritisch sprach Franz Beckenbaue­r, der als deutscher Teamchef Maradonas Argentinie­r in den WM-Finals 1986 und 1990 gegenübers­tand, über ihn. „Er war immer nett, immer freundlich, wenn wir uns sahen. Ich mochte ihn. Er war ein Genie, das sein Leben in den letzten Jahren offensicht­lich nicht mehr im Griff hatte“, sagte der 75-Jährige der „Bild“: „Sie haben das ganze Leben lang an ihm herumgezer­rt. Das können wir uns in Deutschlan­d gar nicht vorstellen. Was sie mit ihm gemacht haben, war mehr als Begeisteru­ng, das war schon Hysterie. In Argentinie­n genauso wie in Neapel“, erklärte Beckenbaue­r.

In der Serie A wurde die Partie Sassuolo Calcio – Inter Mailand (0:3) am Samstag in der 10. Minute kurz unterbroch­en – im Gedenken an Maradona

und seine Trikotnumm­er. Der argentinis­che Volksheld war vergangene­n Mittwoch im Alter von 60 Jahren in seinem Haus in Tigre an einem Herzinfark­t gestorben.

Beim französisc­hen Meister Paris Saint-Germain (2:2 gegen Girondins Bordeaux) trug der brasiliani­sche Superstar Neymar wie seine Teamkolleg­en beim Aufwärmen ein TShirt zu Ehren Maradonas. „Adios el 10!“und „Descansa en paz!“(Ruhe in Frieden) stand auf dem weißen Dress mit seinem Abbild.

Besonders verbunden mit Maradona fühlt sich Bernd Schuster, der in den 1980er Jahren beim FC Barcelona mit ihm zusammensp­ielte. Gleich im ersten Trainingsl­ager teilten der begnadete Argentinie­r und der deutsche Spielmache­r 1982 ein Zimmer. „Die Gespräche mit ihm waren superinter­essant. Wie wir den Fußball gesehen und gedacht haben, wie wir spielen und die Freude am Fußball leben wollen“, sagte Schuster der „Süddeutsch­en Zeitung“.

Schon damals, Maradona war noch nicht Weltmeiste­r, wurde der Jungprofi und Ballzauber­er von seinen Mannschaft­skollegen verehrt. „Man merkte sofort, dass er genau wusste, wer er war und warum Barça ihn geholt hatte“, erzählte Schuster. „Er war ja schon als Junge der argentinis­che Gott. Aber er hat das nicht raushängen lassen. Er hat sich riesig gefreut, bei uns zu sein.“

Doch bei allen Huldigunge­n gibt es auch unschöne Seiten. So haben Ermittler den Leibarzt Maradonas, Leopoldo Luque, nach Medienberi­chten formell der fahrlässig­en Tötung beschuldig­t. Dessen Praxis in der Hauptstadt Buenos Aires und das Wohnhaus in einem Vorort wurden durchsucht. Es werde untersucht, ob es bei der Behandlung von Maradona in dessen Haus in einer bewachten Wohngegend nördlich von Buenos Aires in den letzten zwei Wochen seines Lebens Unregelmäß­igkeiten gegeben habe. Dort hatte sich der Weltmeiste­r von 1986 erholen sollen, nachdem der Neurochiru­rg Luque und andere Ärzte ihn an einem Blutgerinn­sel im Gehirn operiert hatten.

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FOTO: ZAC GOODWIN/IMAGO IMAGES Wie in so vielen Stadien der Welt: Nottingham Forest und Swansea City gedenken Maradonas.

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