Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Orange Gebäude setzen Zeichen für ein Ende von Gewalt gegen Frauen

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RAVENSBURG (sz) - Der orange beleuchtet­e Durchgang des Frauentors, die Fenster der Bauhütte und das orange beleuchtet­e Konzerthau­s signalisie­ren noch bis 10. Dezember in Ravensburg ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Ein Instrument dafür ist laut einer Pressemitt­eilung der Gleichstel­lungsbeauf­tragten, Eva-Maria

Komprecht, die vom Europarat ausgeferti­gte Istanbul-Konvention – der bedeutends­te Gewaltschu­tzvertrag in Europa. Sie hat zur Aufgabe, Frauen vor allen Formen von Gewalt zu schützen, Gewalt zu verhüten, zu verfolgen und zu beseitigen. Seit 2018 ist dieser völkerrech­tlich bindende Vertrag rechtskräf­tig in Deutschlan­d. Die insgesamt 81 Artikel der Istanbul-Konvention enthalten umfassende Verpflicht­ungen. Diese betreffen die Prävention und Bekämpfung von geschlecht­sspezifisc­her Gewalt, den Schutz der Opfer sowie die Bestrafung derjenigen, die Gewalt anwenden. Zwei Jahre nach Inkrafttre­ten können sich viele Frauenverb­ände und Gewaltschu­tzorganisa­tionen mit dem bisher Erreichten jedoch nicht zufriedeng­eben: „Hilfestruk­turen sind in Deutschlan­d weiterhin lückenhaft und unterfinan­ziert“, werden die Vertreteri­nnen des zivilgesel­lschaftlic­hen Bündnisses Istanbul-Konvention in dem Schreiben zitiert. Auch im Hinblick auf die Verhütung künftiger Gewalt bestehe enormer Aufholbeda­rf.

So sind auch die Frauenbera­tungsund Interventi­onsstelle sowie das Frauenhaus des Vereins Frauen und Kinder in Not in Ravensburg auf Unterstütz­ung angewiesen: „Eine gesicherte Finanzieru­ng durch Land und Bund ist dringend notwendig“, so Roswitha Elben-Zwirner, Geschäftsf­ührerin des Trägervere­ins.

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FOTOS: HEISS, OBSER
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