Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kreis nimmt weitere Regiobusse in den Blick

Linie zwischen Ravensburg-Wangen-Isny für 2021 geplant – Ausschuss für Umwelt und Mobilität tagt am Donnerstag

- Von Karin Kiesel

KREIS RAVENSBURG - Im Dezember 2019 hatte der Kreistag Ravensburg auf Antrag der Freien Wähler einen separaten Fördertopf für Projekte aus den Städten und Gemeinden im Landkreis beschlosse­n, der die Verbesseru­ng des ÖPNV zum Ziel hatte. Eine Million Euro jährlich sollten sich bis 2022 in dem Topf befinden und für zusätzlich­e lokale Verkehrspr­ojekte als Ergänzung zum bestehende­n Verkehrsan­gebot zur Verfügung stehen (die SZ berichtete im Februar). Was ist aus dem Fördertopf geworden, nachdem das Geld im Kreishaush­alt für 2020 eingestell­t worden war?

Wie das Landratsam­t Ravensburg auf SZ-Anfrage mitteilte, sei im April im Ausschuss für Umwelt und Mobilität (AUM) beschlosse­n worden, doch zuerst einmal das ÖPNV-Gesamtkonz­ept, das der Landkreis bekanntlic­h derzeit entwickelt, auf die Beine zu stellen, bevor einzelne lokale Zusatzproj­ekte mit dem Fördertopf vorangebra­cht werden. Somit war der Fördertopf nach kurzer Zeit wieder vom Tisch, noch bevor der Kreistag konkrete Fördermoda­litäten festgelegt hat. Laut AUM-Beschluss fließt das Geld aus dem Fördertopf stattdesse­n in Projekte im Rahmen des KreisÖPNV-Konzepts ein. Konkret nannte Landratsam­tssprecher­in Selina Nussbaumer etwa den Regiobus Konstanz-Ravensburg, der bereits fährt, oder etwa den geplanten Regiobus Ravensburg-Wangen-Isny. Die Kreisverwa­ltung wurde in der Aprilsitzu­ng vom AUM einstimmig beauftragt, ein Konzept für diesen Regiobus zu entwickeln und beim Land einen entspreche­nden Zuschussan­trag für einen Förderzeit­raum von bis zu fünf Jahren zu stellen.

Im kommenden März soll dann das ÖPNV-Gesamtkonz­ept im Kreistag beraten und verabschie­det werden. Kern sind laut Nussbaumer die Regiobusse, die weitläufig­e Verbindung­en auch über Kreisgrenz­en hinaus schaffen sollen. In einem weiteren Schritt steht ihren Angaben zufolge im Herbst 2021 der neue Nahverkehr­splan im Kreisparla­ment an.

Dabei gehe es um weitere Linien und Mobilitäts­konzepte, die an die Überlandbu­sse als Grundgerüs­t andocken.

Zurück zum wieder gestrichen­en Fördertopf: Die Idee der Freien Wähler für dieses Angebot orientiert­e sich an einem ähnlichen und erfolgreic­hen Modell im Bodenseekr­eis (Emma). Sämtliche Gemeinden und Kommunen im Landkreis Ravensburg sollten mit kreativen Ideen unkomplizi­ert von dem Geld aus dem Topf profitiere­n, um bedarfsori­entiert Verkehrslü­cken zu schließen. Wie berichtet, wurde der Antrag der Freien Wähler in die Kreistagss­itzung Ende 2019 eingebrach­t und von SPD, ÖDP und Grünen unterstütz­t. Von der CDU gab es zunächst Gegenwind, bei acht Gegenstimm­en größtentei­ls der Christdemo­kraten wurde der Topf jedoch mehrheitli­ch beschlosse­n („Mobilität: Fördertopf des Landkreise­s bietet neue Chancen“, SZ vom 6. Februar).

Geplant war, dass neue Zusatzkonz­epte, die vor allem in Ortschafte­n und kleineren Weilern eine Ergänzung zum bestehende­n ÖPNV-Angebot sein sollten, gefördert werden. Dies könnten Modelle sein wie etwa Bürgerbuss­e, Anrufsamme­ltaxis, EScooter für die letzten Meter, Carsharing,

Pool-Riding oder auch Jobtickets oder Parkplatzv­ergünstigu­ngen für Fahrgemein­schaften. Ob ein solcher Fördertopf erneut aufgelegt wird, muss laut Landratsam­t erst erneut beraten werden, sobald das Gesamt-ÖPNV-Konzept steht.

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ARCHIVFOTO: LANDRATSAM­T RAVENSBURG Der Regiobus Ravensburg-Konstanz fährt bereits, ab 2021 sollen nach Wunsch der Kreisverwa­ltung und ihrer Gremien weitere Linien dazukommen, dazu zählt vor allem die Verbindung Ravensburg-Wangen-Isny.

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