Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lösung für gestrandeten Zirkus in Baindt
Die Gemeindeverwaltung hat einen Ort gefunden, wo die Familie mit den Tieren überwintern kann
BAINDT - Die Gemeinde Baindt stellt sich offenbar darauf ein, dass der in Baindt gestrandete Zirkus Sperlich den Winter über in der Gemeinde bleiben wird. „Wir können dem Zirkus eine befestigte Fläche zwischen Sporthalle und Tennisplätzen anbieten“, sagt Bürgermeisterin Simone Rürup, die im Kontakt mit der Zirkusfamilie ist. Am Rande des Festgeländes kann sie ihr Lager aufschlagen und mit Wasser und Strom aus den kommunalen Anschlüssen versorgt werden.
Wie bereits berichtet, steckt die Zirkusfamilie Sperlich aus Nordrhein-Westfalen seit November in Oberschwaben fest. Ende Oktober gastierte der Zirkus noch in Oberzell. Doch dann kam der „Lockdown Light“dazwischen, und der Zirkus konnte nicht weiterziehen. Ursprünglich war geplant, dass die Familie bis Mitte November in Baindt bleibt, doch jetzt ist Dezember, und Sperlichs sind noch immer da. Wer von Baienfurt zur Bundesstraße 30 fährt, kann die Zirkuszelte und -wagen am rechten Straßenrand bei Baindt sehen. Jetzt gibt es also eine Lösung auf dem kommunalen Grund, und der Zirkus kann innerhalb der Gemeinde umziehen. „Für uns war es wichtig, in einer Notlage zu unterstützen“, so Rürup.
In einem Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“berichteten Tanjela und ihr Mann Jan Sperlich von der großen Herausforderung, in dieser Lage die fünf Kinder im Alter zwischen 13 und 29 Jahren und die Tiere, zu denen unter anderem Kamele und Lamas zählen, zu versorgen. Denn während des „Lockdowns Light“kann der Zirkus keine Auftritte geben, weswegen die Einnahmen wegfallen.
Laut Bürgermeisterin Rürup hätten mittlerweile viele Baindter und auch Menschen aus dem Umland für den Zirkus gespendet. Unter anderem wurden auch schon in Baienfurt Spenden gesammelt.