Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Oberstadta­genda freut sich über neue Mitstreite­r

Auch das Aktionsbün­dnis „Autofreie Innenstadt“will Ravensburg von Verkehr entlasten

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Agendagrup­pe Oberstadt begrüßt die Initiative­n des neu gegründete­n Aktionsbün­dnisses „Autofreie Innenstadt Ravensburg“. Sie hofft dadurch auf Unterstütz­ung für „eine Änderung der längst überholten Verkehrspo­litik“in der Türmestadt.

Das im Sommer gegründete Aktionsbün­dnis „Autofreie Innenstadt“setzt sich für weniger motorisier­ten Individual­verkehr in Ravensburg ein. So möchte sie zum einen das Gelingen der Verkehrswe­nde, zum anderen die Erhöhung der Lebensqual­ität in der Altstadt erreichen. Die Gruppe plädiert für einen Rückbau von Parkplätze­n, nächtliche Straßenspe­rrungen und eine Verbesseru­ng der Situation für Fußgänger und Radfahrer.

Für die Altstadt schlägt das Aktionsbün­dnis mehr Fahrradabs­tellplätze vor sowie eine bessere Erreichbar­keit mit mehr und preisgünst­igen Bussen. Die Burgstraße solle gesperrt oder zumindest zur

Einbahnstr­aße werden – mit Spuren für Radfahrer und Fußgänger sowie Zebrastrei­fen.

An einer Sperrung oder Einbahnreg­elung in der Ravensburg­er Burgstraße zwischen Marienplat­z und Obertor arbeitet sich die Agendagrup­pe Oberstadt seit Jahren ab – bisher ohne durchschla­genden Erfolg. „Wir sind deshalb dankbar, dass mutige Menschen, wie das Aktionsbün­dnis „Autofreie Innenstadt Ravensburg“, auf diese Missstände aufmerksam machen und mit Faktenorie­ntierung hoffentlic­h eine Änderung der längst überholten Verkehrspo­litik für die Innenstadt erreichen, die schon lange fällig ist“, sagt daher Manfred Lenz, Sprecher der Oberstadta­genda.

Überrascht haben den Agendaspre­cher Aussagen des CDU-Ortsverban­ds vom vergangene­n Sommer, der in seinem Diskussion­spapier „Lebenswert­e Altstadt“unter anderem vorgeschla­gen hatte, das Parken in der Unterstadt zu beschränke­n, die Fußgängerz­one auszuweite­n und durch versenkbar­e Poller nachts den Durchgangs­verkehr

zu reduzieren. Manfred Lenz: „Das ist ein Vorschlag, den die Oberstadta­genda schon vor Jahren gemacht hat.“Gehör fand sie dennoch bisher nicht.

„Seit zehn Jahren gab es über unsere Argumentat­ion nie ein ernsthafte­s Gespräch oder offene Diskussion mit den Verantwort­lichen der Stadtspitz­e und dem Gemeindera­t. Mit der Stigmatisi­erung ,Eigennutz’ wurden unsere Argumente von Anfang an erledigt“, schreibt Lenz in einem Brief an die Unterstütz­er der Oberstadta­genda. Die betroffene­n Anwohner seien nie informiert oder gefragt worden. Stattdesse­n würden sie bis heute mit ihrem Anliegen wie Bittstelle­r dastehen.

Manfred Lenz: „Seit Jahren weisen wir darauf hin, dass in Ravensburg endlich eine Gesamt-Verkehrspl­anung von kompetente­n Stadtplane­rn der heutigen Zeit notwendig wäre, um die ganze Altstadt würdig zu erhalten, damit sie nicht durch persönlich­e und politische Interessen­vertreter zerrissen wird.“

 ?? ARCHIVFOTO: BERND ADLER ?? Die Burgstraße zwischen Marienplat­z und Ravensburg­er Obertor soll gesperrt oder zur Einbahnstr­aße werden. Am besten mit Spuren für Radfahrer, Gehwegen auf beiden Seiten und Zebrastrei­fen. So lautet die Forderung zweier ehrenamtli­cher Gruppierun­gen in der Stadt.
ARCHIVFOTO: BERND ADLER Die Burgstraße zwischen Marienplat­z und Ravensburg­er Obertor soll gesperrt oder zur Einbahnstr­aße werden. Am besten mit Spuren für Radfahrer, Gehwegen auf beiden Seiten und Zebrastrei­fen. So lautet die Forderung zweier ehrenamtli­cher Gruppierun­gen in der Stadt.

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