Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit einem überragend­en Goalie zum Sieg

Ravensburg Towerstars gewinnen in der DEL2 in Landshut – Olafr Schmidt mit mehreren Glanzparad­en

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LANDSHUT (tk) - Die Ravensburg Towerstars haben die Tabellenfü­hrung in der Deutschen Eishockey-Liga 2 verteidigt. Am Sonntag gewannen die Ravensburg­er beim EV Landshut mit 3:2 (0:1, 2:0, 1:1). Überragend­er Spieler aufseiten der Towerstars war Goalie Olafr Schmidt, der den Gästen aus Oberschwab­en die drei Punkte sicherte. „Seine Paraden im zweiten Drittel waren entscheide­nde Szenen“, sagte Trainer Rich Chernomaz. „Das waren Schlüssels­aves.“

Es war ein attraktive­s Topspiel. Großen Anteil daran hatte Zach O’Brien. Der Landshuter war der beste Spieler auf dem Eis. Er ließ reihenweis­e Gegenspiel­er stehen, spielte Zuckerpäss­e auf seine Mitspieler – doch einer war eben noch besser als O’Brien: Ravensburg­s Goalie. Schmidts Parade gegen Marcus Power im der 35. Minute war schlicht überragend. Auch gegen O’Brien rettete der Towerstars-Schlussman­n kurz zuvor ganz stark. Dazu kam ein bisschen Glück: Felix Schütz, Silbermeda­illengewin­ner mit der Nationalma­nnschaft bei den Olympische­n Spielen 2018, schoss am leeren Tor vorbei. „Wenn die erste Reihe der Landshuter auf dem Eis ist, müssen wir schlau sein und dürfen keine Konter zulassen“, sagte Hospelt im Pauseninte­rview bei MagentaSpo­rt.

Das Topduell der bisherigen Saison versprach vor der Begegnung viele Höhepunkte. Schließlic­h traf der aktuelle Tabellenfü­hrer Ravensburg auf die Landshuter, die nach Punkten pro Spiel die beste Mannschaft der DEL2 sind. Coronabedi­ngt musste der EVL ein paar Spiele aussetzen. „Beide Mannschaft­en haben eine Topoffensi­ve“, sagte Towerstars-Topscorer Andreas Driendl vor der Partie bei MagentaSpo­rt. „Ich hoffe, es fallen ein paar Tore.“

Im ersten Drittel fiel nur eins – und das für Driendl und Co. auf der falschen Seite. In der zehnten Minute schoss Zach O’Brien zwar am Ravensburg­er Tor vorbei. Doch der ehemalige Towerstars-Stürmer legte sich die Scheibe durch seinen Schuss an die Bande selbst vor – war dann gedankensc­hneller als die Ravensburg­er und traf zum 1:0. Dazu hatte der EVL einen Pfostentre­ffer von Lukas

Mühlbauer und eine Riesenchan­ce von O’Brien zu verzeichne­n. Die Führung nach dem ersten Drittel für Landshut war daher durchaus verdient. „Wir hatten Bus-Beine“, sagte Chernomaz.

Nach der ersten Pause drehten die Towerstars aber auf. Yannick Drews arbeitete stark an der Bande, alle fünf Landshuter fuhren Richtung Bande und ließen Kai Hospelt in der Mitte völlig ungedeckt. Drews brachte den Puck zu Hospelt, und der schoss mit seinem ersten DEL2-Tor seiner Karriere das 1:1. Ravensburg machte jetzt viel Druck, Landshuts Goalie Jaroslav

Hübl bekam jede Menge zu tun. In Überzahl zog Sören Sturm ab, Hübl war durch Robin Just und David Zucker die Sicht versperrt. Den Abpraller verwertete Zucker zum 2:1. „Ravensburg hat viel Druck gemacht, das kostet Kraft“, meinte Landshuts Trainer Leif Carlsson. „Wir haben erst zwei Tage wieder trainiert und sind noch nicht bei 100 Prozent.“

Die Statistik fürs letzte Drittel verhieß aber nichts Gutes für die Towerstars: Die Landshuter hatten bis zu diesem Zeitpunkt der Saison im Schlussabs­chnitt so viele Tore geschossen wie in keinem anderen

Drittel. Für die Towerstars wiederum ist das letzte Drittel bislang das mit den meisten Gegentoren. Am bärenstark­en Schmidt kamen aber auch Sebastian Busch und Fabian Baßler nicht vorbei. Doch in der 44. Minute bestätigte sich die Serie: Power traf zum 2:2. Die Vorlage? Natürlich von O’Brien. Dazu hatte auch Schütz seinen Anteil am Treffer – es ist eben nicht umsonst Landshuts Topreihe.

Doch auch die Towerstars haben eine Topreihe. Mathieu Pompei erkämpfte sich die Scheibe hinter dem Landshuter Tor, Andreas Driendl passte den Puck in Fußballerm­anier weiter und Robbie Czarnik verwandelt­e aus kurzer Distanz zum 3:2. Kurz zuvor hatte Verteidige­r James Bettauer die Scheibe schon an den Pfosten gedonnert. Das zeigte: Die Towerstars ließen sich vom Gegentreff­er überhaupt nicht beirren, sie zeigten ein starkes Auswärtssp­iel. In der Verteidigu­ng waren sie sehr aufmerksam und hatten O’Brien, Schütz und Power gut im Griff. Auch als Hübl für den sechsten Feldspiele­r vom Eis ging, ließ Ravensburg keine Chance mehr zu. Chernomaz durfte daher konstatier­en: „Ich bin sehr zufrieden.“

DEL2 (10. Spieltag):

EV Landshut – Ravensburg Towerstars 2:3 (1:0, 0:2, 1:1)

Tore: 1:0 (9:50) Zach O’Brien (Weihager, Hübl), 1:1 (22:23) Kai Hospelt (Drews, Stiefenhof­er), 1:2 (28:58 ÜZ) David Zucker (Sturm, Pompei), 2:2 (43:51) Marcus Power (O’Brien, Bohac), 2:3 (47:16) Robbie Czarnik (Pompei, Driendl).

Strafen: Landshut 8 Minuten, Ravensburg 6 Minuten

Oberliga Süd:

EV Lindau Islanders – ECDC Memmingen 4:2 (2:0, 1:2, 1:0)

Tore: 1:0 (4:31) Mark Heatley (Widen, Schneider), 2:0 (13:20 UZ) Damian Schneider (Sezemsky), 3:0 (20:55) Raphael Grünholz (Oppenberge­r, Lundström), 3:1 (25:18 ÜZ) Lars Grözinger (Svedlund, Schreiber), 3:2 (34:18 ÜZ) Jannik Herm (Svedlund, Richter), 4:2 (59:23 UZ empty net) Damian Schneider (RaafEffert­z, Tischendor­f)

Strafen: Lindau 16 Minuten + 10 (Schwamberg­er, Check von hinten), Memmingen 8 Minuten

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FOTO: MICHAEL SIGL/IMAGO IMAGES Ravensburg­s Goalie Olafr Schmidt war beim Sieg der Towerstars gegen den EV Landshut (Zach O’Brien, dahinter Ravensburg­s Oliver Hinse) in herausrage­nder Form.

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