Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kerzen auf dem Adventskranz vergessen
Rauchmelder und Feuerwehr verhindern Großbrand in der Isnyer Altstadt
ISNY (sts) - Als „eine heikle Situation in der engen Innenstadt“bezeichnet Isnys Stadtkommandant und Einsatzleiter Markus Güttinger einen Wohnungsbrand, dessen Folgen dank Rauchmeldern und schnellem Eingreifen von rund 40 freiwilligen Feuerwehrkräften am Sonntagmittag in Grenzen gehalten werden konnten.
Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg am Montag gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“erklärte, war Ursache des Feuers, dass ein Pärchen in seiner Wohnung im dritten Stock eines Altstadthauses an der Espantorstraße vergessen hatte, die Kerzen auf einem Adventskranz zu löschen, als es kurzzeitig die Wohnung verließ.
Bei der Rückkehr gegen 13.25 Uhr habe ein Couchtisch und nebenstehendes Mobiliar bereits „mannshoch“in Flammen gestanden. Der 29-Jährige und seine 24-jährige Partnerin hätten zunächst vergeblich versucht, den Brand mit einem Feuerlöscher einzudämmen. Gleichzeitig habe aber ein Brandmelder bei Feuerwehr und Polizei Alarm ausgelöst, bei ihrem Eintreffen hätten die Einsatzkräfte das gesamte Haus umgehend evakuiert.
„Bei der Erkundung im dritten Obergeschoss konnte eine starke Rauchentwicklung und Flammenschein aus einer Wohnung wahrgenommen werden. Daraufhin erhöhte der Einsatzleiter das Alarmstichwort und löste Vollalarm für die Feuerwehr Isny Abteilung Stadt aus“, schilderte am Montag einer der zuerst am Brandort eingetroffenen Helfer die dramatischen Minuten.
Nachdem sichergestellt war, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befanden, „ging ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr in die betroffene Wohnung vor“, berichtete er weiter. Zeitgleich sei die große Drehleiter der Isnyer Feuerwehr in Stellung gebracht worden, direkt gegenüber des Tafelladens.
„Der Trupp im Innenangriff tastete sich in der völlig verrauchten Wohnung vor und fand den Brandherd im Bereich des Wohnzimmers. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden. Der betroffene Bereich wurde mit der Wärmebildkamera nach Glutnestern abgesucht und Nachlöscharbeiten durchgeführt. Abschließend wurde das Mobiliar ins Freie gebracht und die Wohnung belüftet“, so der Feuerwehrmann. Die Polizeisprecherin bezifferte den Sachschaden am Montag auf rund 60 000 Euro. Wegen der Flammen, Ruß und Löschmitteln sei die Wohnung aktuell nicht mehr bewohnbar, die anderen Bewohner konnten demnach aber inzwischen wieder ins Haus zurückkehren.
Auch der Rettungsdienst, ein Notarzt und die DRK-Bereitschaft Isny, war mit Helfern vor Ort. Sie hatten die Wohnungsinhaber nach ihrem Löschversuch in ein Krankenhaus gebracht mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung, der sich allerdings nicht bestätigte. Das Paar konnte die Klinik wieder verlassen.
Einsatzleiter Markus Güttinger zeigte sich überzeugt, dass durch die Rauchmelder und das schnelle Eingreifen der Isnyer Feuerwehr ein Vollbrand der Wohnung verhindert werden konnte, der wegen der dichten Altstadtbebauung zwischen Espantorstraße und Eberzstraße verheerende Folgen hätte haben können. Die Polizei hat laut Bericht vom Montag Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung aufgenommen.
„Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.“
Einer der Feuerwehrmänner vor Ort.