Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mislintat: Vorwürfe an VfB-Stürmer sind „grenzwertig“
STUTTGART (dpa) - Sportdirektor Sven Mislintat vom VfB Stuttgart hat seinen in die Kritik geratenen Stürmer Silas Wamangituka verteidigt. „Ich finde es maximal grenzwertig, was dem Jungen da vorgeworfen wird“, sagte der 48-Jährige. Wamangituka hatte sich vor seinem zweiten Treffer beim 2:1 (1:0) der Schwaben bei Werder Bremen freistehend vor dem leeren Tor aufreizend viel Zeit gelassen, bevor er den Ball über die Linie schoss. Bremens Stürmer Davie Selke beschwerte sich daraufhin noch auf dem Platz bei Wamangituka und nannte die Szene hinterher „respektlos“. Auch in den sozialen Medien gab es reichlich Kritik.
„Ich kann komplett nachvollziehen, dass die Bremer das nicht super fanden“, sagte Mislintat. Er betonte aber auch: „Wir können mal die Kirche im Dorf lassen. Er hat das Ding nicht viermal hoch gehalten, keinen Fallrückzieher auf der Linie gemacht, keinen Moonwalk gemacht oder sonst was. Aus der Nummer wird viel zu viel gemacht.“Wamangituka selbst hatte sich via Instagram zu Wort gemeldet und entschuldigt. „Ich habe in jeder Phase des Spiels Respekt vor dem Gegner. Bei meinem zweiten Tor wollte ich für meine Mannschaft in diesem wichtigen Spiel Zeit gewinnen“, schrieb der Kongolese. „Auf keinen Fall wollte ich den Bremer Torhüter und meinen Gegenspieler provozieren.“
Derweil hängt die angestrebte Vertragsverlängerung von Sportdirektor Mislintat nur noch von seinen eigenen inhaltlichen Wünschen ab. Es gehe nur noch um „die Absicherung meiner Kompetenzen und um nichts anderes mehr“, sagte der 48Jährige. Finanziell habe man „im Prinzip eine Einigung“. Mislintats Vertrag beim VfB läuft im Sommer aus. Er bilde eine „wirklich gute Gruppe“mit Sportvorstand Thomas Hitzlsperger, Direktor Sportorganisation Markus Rüdt sowie Trainer Pellegrino Matarazzo, so Mislintat. In dieser Konstellation wolle er gern weiterarbeiten.